Am 23. Juli hat die kanadische Regierung im Rahmen ihres FFCP-Projekts (Future Fighter Capability Project) eine Angebotsaufforderung RfP (Request for Proposal) an vier Kampfflugzeug-Hersteller verschickt. Kanada will 88 Fighter kaufen, um seine alternde Flotte von CF-188 Hornet abzulösen. Bei den vier Herstellern handelt es sich um Saab, die die Gripen anbieten wollen, Airbus Defense and Space in Kooperation mit MBDA UK, L3 Technologies und CAE Canada, die mit dem Eurofighter Typhoon antreten wollten, die Lockheed Martin Corporation, die auf die F-35A Lightning II setzt, sowie die Boeing Company in Kooperation mit Peraton Canada, CAE, L3 Technologies, GE Canada und Raytheon Canada, die die F/A-18E/F Super Hornet anbieten werden.
Nur noch drei Anbieter
Doch jetzt hat sich das Eurofighter-Konsortium entschlossen, sich aus dem Verfahren zurückzuziehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Dassault Aviation entschlossen, seinen Rafale-Fighter nicht in das Rennen zu schicken. Das britische Verteidigungsministerium und Airbus Space and Defence haben dies am Freitag der kanadischen Regierung offiziell mitgeteilt. Damit sind nun nur noch die F-35 Lightning II, die Saab Gripen sowie die Boeing F/A-18E/F Super Hornet im Rennen.
„Eine detaillierte Überprüfung hat uns zu der Erkenntnis gebracht, dass die NORAD-Sicherheitsanforderungen zu hohe Kosten für Plattformen verursachen, deren Herstellungs- und Reparaturketten außerhalb der 2-EYES-Community (USA und Kanada) liegen“, teilten Airbus und das britische Verteidigungsministerium mit. „Zweitens kamen beide Parteien zu dem Schluss, dass die erhebliche Überarbeitung der industriellen Gegengeschäfte, zu denen Typhoon Canada bereit war nun nicht ausreichend bewertet werden.“ Die Ausarbeitung eines Angebotes hätte bei dem Hersteller rund 15 Millionen Euro an Kosten verursacht.
Die verbliebenen Hersteller haben Zeit bis zum Frühjahr 2021, um ihre Angebote abzugeben. Nach eingehender Prüfung will sich Kanada 2022 für ein Angebot entscheiden. Die ersten Fighter soll ab 2025 an die Royal Canadian Air Force (RCAF) geliefert werden.
Volker K. Thomalla
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Kanada hat Angebotsaufforderung (RFP) für 88 Fighter verschickt
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