Homepage » Militär » PEGASUS für die Luftwaffe ist in Hamburg gelandet

PEGASUS für die Luftwaffe ist in Hamburg gelandet

Das erste Aufklärungsflugzeug PEGASUS ist nach seinem Umbau in Wichita in Deutschland gelandet. Hensoldt wird jetzt die Sensoren – sozusagen die Augen und Ohren des Flugzeugs – und die Kommunikationssystem in das Flugzeug installieren. Die Lufthansa Technik zeichnet für die Zulassung verantwortlich.

11.12.2025

Bei Regenwetter setzte PEGASUS nach seinem Ferryflug aus Wichita auf einer der Pisten des Flughafens Hamburg auf. © Bombardier Defense

Das erste PEGASUS-Aufklärungsflugzeug für die Luftwaffe ist in der vergangenen Woche nach seinem Ferryflug von Wichita im US-Bundesstaat Kansas in Hamburg gelandet. Das Akronym PEGASUS steht für Persistent German Airborne Surveillance System. Deutschland hat insgesamt drei PEGASUS-Flugzeuge auf Basis des Ultralangstrecken-Business-Jets Bombardier Global 6000 bestellt. Die Global 6000 werden von je zwei BR710-A2-20-Turbofans von Rolls-Royce Deutschland angetrieben.

Das erste SIGINT-Flugzeug des Typs PEGASUS für die Luftwaffe ist Anfang Dezember 2025 in Hamburg gelandet. © Lufthansa Technik Defense

Um die verschiedenen Sensoren für die Signalaufklärung (SIGINT) unterzubringen und entsprechend ihren Aufgaben optimal zu positionieren, wurde der Jet mit mehreren Verkleidungen seitlich und unterhalb des Rumpfes versehen. Diese strukturellen Veränderungen hat Bombardier in seinem Werk in Wichita vorgenommen. Im September des vergangenen Jahres war PEGASUS dann in Wichita zu seinem Erstflug nach den strukturellen Modifikationen gestartet.

PEGASUS ist eine Plattform, die einen Ultralangstreckenjet Bombardier Global 6000 als Basis nutzt. © Lufthansa Technik Defense

Die Lufthansa Technik Defense und Hensoldt werden nun die Sensoren und die missionsspezifische Ausrüstung sowie die militärischen Kommunikationssystem bei Lufthansa Technik in Hamburg in das Flugzeug integrieren. Hensoldt ist der Generalunternehmer, der die Gesamtverantwortung für das Projekt PEGASUS trägt.

Hensoldt ist Generalunternehmer für PEGASUS

Basis des Sensorpakets bildet das System Kalaetron Integral von Hensoldt. Jürgen Halder, der Vice President Airborne SIGINT bei Hensoldt, sagte anlässlich der Landung der ersten PEGASUS in Deutschland: „Diese Lieferung ist ein entscheidender Schritt in Richtung Einsatzfähigkeit. Mit der Ankunft des ersten Flugzeugs in Hamburg treten wir in die entscheidende Phase der Systemintegration und -qualifizierung ein. Gemeinsam mit unseren Partnern gehen wir nun von der Konzeption und Erprobung zur vollständigen Umsetzung über – und verwirklichen damit die nächste Generation der luftgestützten Aufklärung.“

Unter den Verkleidungen werden die Antennen und Sensoren des Hensoldt-SIGINT-Systems eingebaut. © Bombardier Defense

„Die Rückkehr der PEGASUS-Flugzeuge nach Hamburg für ihr wichtiges nächstes Kapitel ist ein stolzer Moment für unsere Teams“, sagte Michael von Puttkamer, Vice President Special Aircraft Services bei Lufthansa Technik. „Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer spannenden neuen Phase, in der wir Technologie, Handwerkskunst und Spezialflugzeug-Expertise zusammenbringen, um eine der fortschrittlichsten luftgestützten Aufklärungsplattformen zu liefern, die je gebaut wurden.“

Die Lufthansa Technik Defense wird die militärische und zivile Zulassung der Flugzeuge übernehmen. Sie sollen im Zeitraum 2026 bis 2028 an die Truppe übergeben werden.

Volker K. Thomalla

 

Keine News mehr verpassen: Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Folgen Sie uns auf Bluesky

Liken Sie uns auf Facebook

 

Schon gelesen?

Der Elektronik-Aufklärer Falcon Archange hat seinen Erstflug absolviert

PEGASUS für die Luftwaffe fliegt

Bombardier baut HADES-Aufklärungsjet für die U.S. Army

Über Volker K. Thomalla

zum Aerobuzz.de
Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.