Sowohl das US-Verteidigungsministerium als auch das russische Verteidigungsministerium haben sich zu einem Zwischenfall über dem Schwarzen Meer geäußert, bei dem gestern morgen gegen 07.00 Uhr MEZ eine MQ-9-Drohne der US Air Force abstürzte. Nach Angaben des Pentagons befand sich das unbemannte Luftfahrzeug auf einem Routineflug im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer, als zwei russische Fighter versuchten, sie abzufangen.
U.S. Air Force General James B. Hecker, der Commander der U.S. Air Forces Europe and Air Forces Africa, sagte: „Vor dem Zusammenstoß ließen die Su-27 mehrmals Treibstoff vor der Drohne ab und flogen in rücksichtsloser, umweltschädlicher und unprofessioneller Weise vor der MQ-9 her. Dieser Vorfall zeugt nicht nur von mangelnder Kompetenz, sondern ist auch unsicher und unprofessionell.“
Eine Su-27 kollidierte über dem Schwarzen Meer mit der MQ-9 der US Air Force. © Canadian Armed Forces/Mary Kavanagh
Das russische Verteidigungsministerium dagegen erklärte, die Drohne sei mit ausgeschaltetem Transponder geflogen und nach einem „scharfen Manöver“ abgestürzt. Es bestritt, dass die beiden Flugzeuge kollidiert seien.
Nicht der erste Zwischenfall über dem Schwarzen Meer
Das Pentagon geht davon aus, dass bei dem Zusammenstoß auch die Su-27 beschädigt worden sei, obwohl sie nach der Kollision in der Lage war, wieder zu landen. „Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Reihe von gefährlichen Aktionen russischer Piloten bei der Interaktion mit amerikanischen und verbündeten Flugzeugen im internationalen Luftraum ein, auch über dem Schwarzen Meer. Diese aggressiven Handlungen der russischen Besatzungen sind gefährlich und könnten zu Fehleinschätzungen und unbeabsichtigten Eskalationen führen“, erklärte Hecker.
Die MQ-9 hat – abhängig von der Version – eine Spannweite zwischen 20,12 Metern und 24,00 Metern. Sie kann bis zu 51.000 Fuß (15.445 Meter) hoch fliegen und ist bis zu 260 Knoten (480 km/h) schnell. Sie wird von einem TPE-331-Turboprop-Triebwerk von Honeywell Aerospace angetrieben und kann bis zu 27 Stunden in der Luft bleiben. Die MQ-9 sind mit verschiedenen Aufklärungssensoren ausgestattet und können bis zu 1,3 Tonnen Bewaffnung an Unterflügelstationen mitführen.
Bob Fischer
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