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T-17-Trainer der dänischen Luftwaffe erhalten digitale Cockpits

Die Königlich Dänische Luftwaffe (Flyvevåbnet) wird ihre Ausbildungs- und Trainingsflugzeuge Saab MFI-17 Supporter den zukünftigen Erfordernissen anpassen. Dazu schloss die Material- und Beschaffungsagentur (FMI) des dänischen Verteidigungsministeriums jetzt einen Rahmenvertrag mit Scandinavian Avionics A/S. Der bei der dänischen Luftwaffe als T-17 bezeichnete abgestrebte Schulterdecker mit der markanten Bubble-Haube und T-Leitwerk erhält nun ein modernes Glascockpit. 

9.04.2024

Eine Saab T-17 Supporter der Royal Danish Air Force im Anflug auf den Fliegerhorst Skrydstrup. Die Schulflugzeuge erhalten im Rahmen eines Modernisierungsprgramms ein modernes Glascockpit. © Carsten Vennemann

Das im dänischen Billund ansässige und auf Avionik spezialisierte Unternehmen Scandinavian Avionics A/S hat in den vergangenen Jahren bereits in Zusammenarbeit mit der FMI eine erste Saab T-17 (Baunummer 15-232, Registrierung T-432) der Royal Danish Air Force (RDAF) mit neuer digitaler Avionik ausgerüstet und diesen Prototypen im Juni 2022 zur Erprobung an die dänische Luftwaffe übergeben. In der darauffolgenden EU-Ausschreibung konnte sich das Unternehmen nun auch erfolgreich gegen nationale und internationale Konkurrenz durchsetzen. 

„Ich freue mich sehr, dass ein dänisches Unternehmen die Ausschreibung gewonnen hat. Scandinavian Avionics (SA) war ein wichtiger Partner bei der Entwicklung des Prototyps T-432, auf dem das Instrumenten-Aktualisierungsprogramm aufbaut. SA verfügt über das notwendige Know-how und die Erfahrung, um den Erfolg des Projekts sicherzustellen“, sagt Major Jens Vinther, Capability Manager für T-17 und Fennec bei der FMI. Insgesamt 26 Ausbildungsmaschinen stehen zur Umrüstung an.

Update bietet viele Verbesserungen

Die Luftfahrzeuge der Königlich Dänischen Luftwaffe verfügen mittlerweile alle über moderne Glascockpits. Folglich ist es notwendig, diese Instrumentierung auch in den Ausbildungsflugzeugen bereitzustellen. Auch wenn die bislang noch analoge Cockpitinstrumentierung der seit nun fast 50 Jahren in Nutzung befindlichen T-17 Supporter von Zeit zu Zeit modernisiert wurde, entspricht sie nicht mehr heutigen und zukünftigen Anforderungen. Das analoge Cockpit wird durch ein modernes Glascockpit ersetzt, bestehend aus dem G500 TXi mit Touchscreen-Display von Garmin, einem digitalen Engine Indication System, GTN750Xi GPS-Navigationssystem, dem Standby-Multifunktionsinstrument GI 275 sowie einem modernen Transponder. Mit der neuen ADS-B-Out-Lösung werden zukünftig alle notwendigen Daten über Identifikation, Position, Höhe und Geschwindigkeit des Flugzeugs an Bodenstationen und andere Flugzeuge übertragen. Alle Leuchtanzeigen im Cockpit werden durch LED-Anzeigen ersetzt. Insgesamt ein gründliches Update des seit 1975 genutzten Trainingsflugzeugs, das Cockpit und Instrumentierung auf ein neues Level hebt und den Wartungsumfang zukünftig erheblich reduziert.

Neben der Cockpit-Modernisierung erhalten die T-17 auch schrittweise im Rahmen der Grundüberholung eine neue Lackierung. Wie die in Einführung befindliche F-35A Lightning II werden dann auch die Ausbildungsmaschinen in einem dunklen Grauton lackiert werden.

Neue Ära für eine alte Ikone

Insgesamt 32 Saab MFI-17 wurden im Zeitraum September 1975 bis Januar 1977 an die dänischen Streitkräfte ausgeliefert. 15 Maschinen erhielt die Flyveskolen (Flugschule der Luftwaffe), weitere neun Flugzeuge wurden an das Hærens Flyve Tjeneste (Army Air Corps) ausgeliefert und die verbliebenen acht Flugzeuge wurden den Flugplätzen als Verbindungsflugzeuge zugeteilt. Mit Auflösung des Army Air Corps (Heeresflieger) 2003 übernahm die Flugschule der Luftwaffe deren T-17. Die dänische Luftwaffe verfügt heute über insgesamt noch 27 T-17. Die Supporter werden zwar in erster Linie als Schulungsflugzeuge für die Pilotenausbildung und als Trainingsflugzeuge zur Aufrechterhaltung von Fluglizenzen eingesetzt, werden aber auch für Beobachtungs- und Verbindungsflüge genutzt. Die Modernisierung stellt sicher, dass die T-17 auch in den kommenden Jahren für die fliegerische Erstausbildung und als Verbindungsflugzeug genutzt werden kann. 

Carsten Vennemann

 

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