Beim FLRAA-Wettbewerb (Future Long-Range Assault Aircraft) der U.S. Army hatte sich das Industriekonsortium Team Defiant – bestehend aus der Lockheed Martin-Tochter Sikorsky und Boeing – mit seinem Koaxialrotor-Muster SB>1 Defiant nicht gegen den Wettbewerber V-280 Valor von Bell durchsetzen können. Auch ein Einspruch gegen die Entscheidung der Beschaffungsbehörde war nicht von Erfolg gekrönt: Der nächste Helikopter der U.S. Army wird von Bell gebaut.
Mit der finalen Entscheidung wurde der Defiant-Prototyp des technologisch interessanten Helikopters, der über einen Druckpropeller im Heck verfügte, nicht mehr benötigt. Sikorsky erklärte sich bereit, das einzigartige Fluggerät einem Museum zu stiften.
Die SB>1 Defiant ist ein großes Fluggerät
Die Wahl fiel dabei auf das U.S. Army Aviation Museum in Fort Novosel im US-Bundesstaat Alabama. Dort zog der SB>1-Defiant-Prototyp in der ersten November-Woche nun ein. Das Museum veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie das Fluggerät in die Ausstellungshalle gezogen wird. Dabei werden die großen Ausmaße der SB>1 Defiant sichtbar.
Unterlegene Kandidaten bei Ausschreibungen landen nicht immer im Museum. Die Northrop YF-23-Prototypen – der Entwurf unterlag der F-22 Raptor – sind im US Air Force Museum in Dayton, Ohio, und im Luftfahrtmuseum in Torrance, Kalifornien, erhalten. Auch die beiden Prototypen der Boeing X-32 – die gegen die F-35 Lightning II verloren hat – sind in Museen ausgestellt, und zwar im US Air Force Museum in Dayton und im Patuxent River Naval Air Museum.
Im Gegensatz dazu wurde nach der Annullierung des kanadischen Avro Arrow-Programms der Prototyp des Fighters verschrottet. Heute ist nur noch eine Bugsektion des Originalflugzeugs im Canada Aviation and Space Museum in Ottawa zu sehen.
Volker K. Thomalla
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