Das Industriekonsortium Team Defiant, das aus Boeing und der Lockheed-Martin-Tochter Sikorsky Aircraft besteht, hat Einspruch gegen die Entscheidung des US-Verteidigungsministerium Protest eingelegt, dass im FLRAA-Wettbewerb (Future Long-Range Assault Aircraft) die von Bell entwickelte V-280 Valor als Gewinnerin hervorging. Die US Army hatte am 4. Dezember dieses Jahres bekanntgegeben, dass die V-280 Valor die Defiant von Boeing und Sikorsky Aircraft im Wettbewerb geschlagen habe.
Damit wurde Bell auch ein Entwicklungsauftrag in Höhe von 232 Millionen US-Dollar für die nächsten 19 Monate zugesprochen. Während der gesamten Programmlaufzeit des FLRAA-Programms kann Bell mit einem Umsatz von rund 70 Milliarden US-Dollar rechnen.
Der Einspruch war erwartet worden
Boeing und Sikorsky teilten mit: „Auf der Grundlage einer gründlichen Überprüfung der von der Army bereitgestellten Informationen und Rückmeldungen ficht Lockheed Martin Sikorsky im Namen des Team Defiant die FLRAA-Entscheidung an. Die Daten und Diskussionen bringen uns zu der Überzeugung, dass die Vorschläge nicht konsequent bewertet wurden, um den besten Wert im Interesse der US Army, unserer Soldaten und der amerikanischen Steuerzahler zu erzielen.“
Das General Accounting Office (GAO) – vergleichbar mit dem Bundesrechnungshof in Deutschland – muss nun dem Einspruch nachgehen und hat 100 Tage Zeit, um zu einer Bewertung zu kommen. Angesichts der Größenordnung des zu erwartenden Auftrags und der bereits von den Unternehmen in ihre Projekte investierten Mittel, war ein Protest gegen die Entscheidung absehbar.
Volker K. Thomalla
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