MT-Propeller aus Straubing-Wallmühle dürfte der weltweit einzige Propellerhersteller sein, der über 220 Ergänzende Musterzulassungen (STC) für den Umbau von Flugzeugen auf seine Propeller hält. Nun ist das Unternehmen einen Schritt weiter gegangen und hat sich die Piper Meridian vorgenommen, eine High-Performance-Einmot, die vom Werk aus mit einem PT6A-42A-Turboprop-Triebwerk ausgerüstet ist.
Die Ingenieure und Techniker bei MT-Propeller haben bei dem Flugzeug den bestehenden Antrieb gegen ein PT-6A-135A-Turboprop-Triebwerk getauscht und das Flugzeug mit einem Fünfblatt-Propeller Quiet Fan MTV-27 aus dem eigenen Haus versehen.
STC-Übergabe auf der AERO 2024
Am ersten Tag der AERO nahmen Martin Albrecht, der General Manager und Testpilot von MT-Propeller sowie Josef Eberl der Chefingenieur und Testpilot von MT-Propeller, die Zulassungsurkunde für den Merdian-Umbau aus den Händen von Marco Capaccio, dem Small Aircraft, Balloons & Airships Section Manager bei der EASA (Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union) entgegen.
Die Reichweite der modifizierten Meridian steigt bei einer Reisegeschwindigkeit von 258 KTAS auf 960 nautische Meilen (umgerechnet 1.776 Kilometer), bei einer Cruise Speed von 203 KTAS in 30.000 Fuß Reiseflughöhe sogar auf 1.340 nautische Meilen (2.479 Kilometer). Die Direct Operating Cost (DOC) liegen nach Angaben von MT-Propeller auf dem Niveau der DOC einer PA-46-350P Mirage, einem Kolbenmotorflugzeug, dafür „rennt“ die modifizierte Meridian aber mit 260 KTAS in 30.000 Fuß.
Weitere Vorteile: Das neue Triebwerk läuft mit 1.900 U/min anstelle von 2.000 U/min beim Originaltriebwerk. Dadurch sinkt die Geräuschemission von original 74,9 dB(A) auf 66,9 dB(A), ist also signifikant leiser. Aber nicht nur außen, sondern auch im Inneren des Flugzeugs wird es nach der Modifikation messbar leiser.
Volker K. Thomalla
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