Homepage » Helikopter » Felix Baumgartner (1969 – 2025)

Der Extremsportler und passionierte Pilot Felix Baumgartner ist gestern mit seinem motorisierten Paraglider an der Adriaküste abgestürzt und dabei ums Leben gekommen. Berühmt wurde er durch einen Sprung aus einem Höhenballon, aber er war auch ein passionierter Helikopterpilot.

18.07.2025

Felix Baumgartner flog bei der AIRPOWER 2024 in Zeltweg im September 2024 die BO 105 für die Flying Bulls. © Predrag Vuckovic / Red Bull Content Pool

Ein Sprung hat ihn berühmt gemacht: Als Felix Baumgartner am 14. Oktober 2012 über dem US-Bundesstaat New Mexico aus dem Red Bull Stratos-Ballon aus 39.045 Metern Höhe sprang, sah die Welt ihm dabei zu. Der Sprung wurde weltweit übertragen und war der am meisten live beobachtete Fallschirmsprung aller Zeiten. Es war der Fallschimrsprung aus der bislang größten Höhe. Baumgartner hatte sich auf das von Red Bull gesponserte Ereignis über mehrere Jahre akribisch vorbereitet.

Felix Baumgartner beim Langstreckenrennen 2014 auf dem Nürburgring. © Bernhard Spöttel / Red Bull Content Pool

Den 56-jährigen Felix Baumgartner auf seinen Sprung aus der Stratosphäre zu reduzieren, würde ihm nicht gerecht werden. Er war zwar vor allem Fallschirmspringer mit über 2.600 Sprüngen – davon 130 so genannte BASE Jumps, also Sprünge von Gebäuden und Klippen – aber er war immer auch dem Motorsport und der Fliegerei zugewandt. 2023 hatte er mit einem Anzug mit Flügeln aus Kohlefaser als erster Mensch den Ärmelkanal im Gleitflug überquert.

2006 begann er mit dem Hubschrauberfliegen. Er sagte: „Neben dem Fallschirmspringen mein zweiter Kindheitstraum. Von dem ich lange Zeit dachte, dass er unerfüllbar bleiben würde. Deshalb hat es mich aber auch umso mehr gefreut, als ich 2006 dann doch noch damit beginnen konnte. Zuerst habe ich in Salzburg rund 20 Stunden auf der Bell 47 gemacht. Danach bin ich dann in die USA gegangen, habe mich in einem billigen Motel einquartiert und mich von selbst gekochten Spaghetti ernährt. Aber ich konnte zwei Mal am Tag fliegen gehen und habe den Schein in drei Monaten in der Tasche gehabt. Zurück in Europa bin ich dann weiterhin sehr viel in der Luft gewesen und habe mir in relativ kurzer Zeit gut 700 Stunden Flugerfahrung aufgebaut. Mit diesem Grundstock an Erfahrung ging es auch los bei den Flying Bulls. Anfangs habe ich hin und wieder ausgeholfen, später wurde das immer mehr. Mit der Kamera an Bord, Springer absetzen und mittlerweile auch Kunstflug.

Er war einer der wenigen Piloten mit Helikopter-Kunstflug-Berechtigung

Baumgartner war einer der wenigen Hubschrauberpiloten weltweit, der auch die Berechtigung für Hubschrauberkunstflug hatte und flog die BO 105 der Flying Bulls. Auf der AIRPOWER 24 in Zeltweg gab er eine seiner letzten Kunstflugvorführungen mit dem Hubschrauber.

Baumgartner suchte immer die Extreme und war wegen seiner politischen Ansichten umstritten, unter anderem, weil er sich für „eine gemäßigte Diktatur“ aussprach.

Gestern hatte er auf seinem Instagram-Kanal noch aus seinem Urlaub an der italienischen Adriaküste geschrieben, dass es zu viel Wind für einen Flug mit seinem motorisierten Paraglider gebe. Dann ist er aber doch geflogen. Nach Angaben der Feuerwehr hat Baumgartner dann während des Fluges wegen eines plötzlich auftretenden Unwohlseins die Kontrolle über seinen Schirm verloren und stürzte in einen Hotelpool.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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