Dick Rutan ist am 3. Mai an einer Lungenentzündung als Folge von Long Covid verstorben. Er wurde 85 Jahre alt. Für ihn stand schon in früher Kindheit fest, dass er eine Karriere in der Luftfahrt verfolgen wollte. Er ging zur US Air Force, wurde dort zunächst Radarbediener und flog in dieser Funktion als Backseater in der McDonnell F-101B Voodoo. Danach bildete ihn die US Air Force zum Navigator auf der Douglas C-124 Globemaster II aus, bevor er 1966 selbst eine Pilotenausbildung durchlief und die North American F-100 Super Sabre flog. Im Vietnamkrieg flog er 325 Einsätze. 1978 verließ er die US Air Force mit dem Dienstgrad eines Oberstleutnants (Lieutenant Colonel).
Mit Voyager schrieb Rutan Geschichte
Nur sechs Jahre später umrundeten Dick Rutan und Jeana Yeager mit dem von Rutans Bruder Burt Rutan entwickelten Flugzeug Voyager als erste Menschen die Erde ohne Zwischenlandung und ohne im Flug zu tanken. Die beiden waren am 14. Dezember 1986 von der Edwards Air Force Base in Kalifornien gestartet und umrundeten die Erde in westlicher Richtung. Sie waren neun Tag und drei Minuten in der Luft, bevor sie wieder auf dem Startflugplatz landeten. Der Flug machten die Crew und den Flugzeug-Designer auf einen Schlag auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt.<
Der Flug war aber nicht nur aufgrund der Länge, sondern auch aufgrund der herausfordernden Flugeigenschaften der Voyager, der Enge des Cockpits und der meteorologischen Bedingungen alles andere als einfach. Yeager und Rutan beschrieben den Flug in einem Vortrag als „Höllenritt“.
Dick Rutan war regelmäßig auf dem EAA AirVenture in Oshkosh zu Gast, wo er Vorträge gab und auch selbst an der Flightline stand und sich mit anderen Besuchern unterhielt, auch mit dem Autor dieses Nachrufs.
Volker K. Thomalla
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