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Skyryse will die Hubschrauber-Steuerung revolutionieren

Das kalifornische Unternehmen Skyryse will durch Automation im Cockpit das Fliegen mit Hubschraubern dramatisch erleichtern. Dadurch soll das Fliegen auch leichter werden. Mittelfristig will der Hersteller sein SkyOS-System auch in Flächenflugzeuge einbauen.

10.04.2024

SkyOS soll das Fliegen von leichten Hubschraubern wie der R66 von Robinson dramatisch erleichtern. © Skyryse

Das 2016 gegründete Unternehmen Skyryse aus Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien plant, bis 2025 einen Robinson R66-Turbinenhubschrauber auf den Markt zu bringen, der mit seinem revolutionären Fly-by-Wire-System names SkyOS ausgerüstet ist. Das Unternehmen will fabrikneue R66 direkt aus dem Robinson-Werk in Torrance übernehmen und die mechanischen Flugsteuerungen durch zwei Touchscreen-Displays, einen einzigen Steuerknüppel und intelligente Aktuatoren ersetzen. Derartig ausgerüstete Helikopter will die Firma unter der Bezeichnung Skyryse One vermarkten.

Skyryse will fabrikneue R66 mit der innovativen Flugsteuerung ausrüsten und sie ab 2025 auf den Markt bringen. © Skyryse

Dr. Mark Groden, der CEO (Hauptgeschäftsführer von Skyryse, sagt: „Als Pilot und Ingenieur bin ich sehr besorgt über die mangelnde Entwicklung in der Allgemeinen Luftfahrt. Kommerzielle Fluggesellschaften sind sicherer als je zuvor, aber es gibt immer noch über tausend Abstürze von Kleinflugzeugen pro Jahr. Warum werden in Kleinflugzeugen immer noch die komplizierten analogen Steuerungen aus den 1940er Jahren verwendet? Warum braucht man bei einem Hubschrauber immer noch beide Hände und Füße, um ihn im Schwebeflug zu halten? Die Technologie ist vorhanden, um es besser zu machen. Sie wurde nur noch nicht eingesetzt. Ich habe Skyryse gegründet, um kleine Fluggeräte genauso sicher zu machen wie die großen. Wir haben ein universelles Flugsteuerungssystem entwickelt, das einfacher und sicherer ist. SkyOS wird Leben retten.“

SkyOS ist ein umfassendes Autopilot-System, das mit mehreren Sicherheitsfunktionen wie beispielsweise automatischem Abheben und Landen und vollautomatischer Autorotation aufwartet.

Der Umbau hat seinen Preis

Der Umbau auf die neue Flugsteuerung hat seinen Preis, handelt es sich dabei doch auch um einen tiefen Eingriff in die Technik des Hubschraubers. Als Preis für die Skyryse One nennt das Unternehmen 1,8 Millionen Dollar (1,65 Millionen Euro). Das sind rund 400.000 Dollar (368.000 Euro) mehr als bei einer neuen R66.

Das System ist bereits in der Flugerprobung. Zwei Touchscreen-Displays und ein zentraler Knüppel reichen für die Flugsteuerung der Zukunft völlig aus. © Skyryse

Skyryse ist jetzt mit seinem Projekt an die Öffentlichkeit gegangen, weil es im Programm schon weit fortgeschritten ist. Skyryse testet das SkyOS-System und die Hardware schon seit mehreren Jahren im Flug. Man arbeite „seit einigen Jahren mit der FAA an der Zertifizierung“, so Skyryse und rechnet damit, die Zulassung für die Skyryse One 2025 zu erhalten und dann mit der Auslieferung an die Kunden zu beginnen.

Voll rückzahlbare Vorbestellungen nimmt das Unternehmen jetzt schon entgegen, ab dem Sommer – zum EAA AirVenture in Oshkosh im Juli – will Skyryse nicht nur potenzielle Kunden zum Probefliegen in einem Simulator einladen, sondern auch feste Bestellungen für die Version „First Edition“ akzeptieren.

Bob Fischer

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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