Homepage » Industrie » A320 ATRA des DLR fliegt mit Eurofighter-Nase

Für die Erprobung des neuen Radars für die spanischen und deutschen Eurofighter haben Airbus und das DLR dem Forschungsflugzeug A320 ATRA einen Bug eines Eurofighters installiert. Jetzt ist der Jet zum ersten Mal nach dem Umbau wieder geflogen.

22.01.2025

Das Forschungsflugzeug ATRA wird das neue E-Scan-Radar für den Eurofighter testen. © Airbus

Am 21. Januar ist das DLR-Forschungsflugzeug ATRA vom Forschungsflughafen Braunschweig nach einer deutlich sichtbaren Modifikation zu seinem ersten Flug gestartet. Dabei war der modifizierte Airbus A320 rund zweieinhalb Stunden in der Luft. Die Abkürzung ATRA – die sich auch in der Registrierung D-ATRA des Flugzeugs widerspiegelt – steht für „Advanced Technology Research Aircraft, also Forschungsflugzeug für fortschrittliche Technologien.

Am 21. Januar 2025 startete die mit einer Eurofighter-Nase ausgerüstete A320 ATRA des DLR in Braunschweig zu einem ersten Testflug. © Airbus

Und genau diese Aufgabe wird ATRA in den nächsten Monaten erfüllen. Zusammen mit Airbus Defence und der Bundeswehr testet und erprobt das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) das neue AESA-MK1-Radar für den Eurofighter. Das neue E-Scan-Radar soll in den spanischen Eurofightern, die im Rahmen des 2022 beauftragten Halcon-I-Programms beschafft werden, sowie in den deutschen Eurofightern des Quadriga-Programms eingebaut werden.

Das Captor-E Radar ist nach Angaben des Herstellers das weltweit modernste Kampfflugzeugradar mit elektronischer Strahlschwenkung. Aufgrund des zur Verfügung stehenden Platzes in der Eurofighter-Nase konnte der Radarhersteller ein System realisieren, dass elektronische Strahlschwenkung mit einer mechanischen Schwenkung kombiniert. Dies garantiert dem Hauptsensor des Kampfflugzeugs ein größeres Sichtfeld und erhöht die Leistungsfähigkeit des Flugzeugs. Laut Eurofighter GmbH ist das Sichtfeld des Captor-E-Radars rund 50 Prozent größer als das von fest eingebauten AESA-Radaren.

Komplett neue Frontpartie für die A320

Die Umbauarbeiten am Airbus A320 fanden seit Juli 2024 in Braunschweig statt. Der Aufwand für den Umbau war nicht gering, denn es galt nicht nur, das Radom auszutauschen. „Ingenieure und Mechaniker von Airbus Defence and Space und Airbus Commercial Aircraft haben eine komplett neue Frontpartie entwickelt und die A320-Flugzeugzelle verstärkt. Neben der Integration des neuen Bugs werden die Teams in einem nächsten Schritt auch umfangreiche Testausrüstung in der A320-ATRA-Kabine installieren, darunter einen maßgeschneiderten Eurofighter-Avionik-Prüfstand und die unterstützende Kühl- und Strominfrastruktur“, beschreibt Airbus die Arbeiten.

Thomas Hirsch, E-Scan-Radar-Projektleiter bei Airbus, erklärt: „Die A320 ATRA hat einen deutlich kürzeren Freigabeprozess und kann länger in der Luft bleiben als ein Eurofighter.“ Damit kann der Entwicklungsprozess des Radars deutlich verkürzt werden als wenn man ausschließlich einen Eurofighter als Testflugzeug benutzen würde.

Volker K. Thomalla

 

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A propos de Volker K. Thomalla

chez Aerobuzz.fr
Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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