Boeing wird aller Wahrscheinlichkeit nach die Serienfertigung der Kampfflugzeuge der F/A-18 Hornet-Familie im Jahr 2025 einstellen. Dies gab der Aerospace-Konzern nun bekannt. Der Hersteller hatte die F/A-18 Super Hornet in den vergangenen Jahren erfolglos bei Wettbewerben in Finnland und der Schweiz zu platzieren versucht. Auch in Deutschland war der Fighter als Nachfolger des Tornados im Gespräch, aber das Verteidigungsministerium hatte sich für die F-35A Lightning II beziehungsweise eine noch zu entwickelnde EloKa-Version des Eurofighter entschieden.
Boeing F/A-18 Hornet-Familie
Die F/A-18 der Schweizer Luftwaffe wurden avionikseitig modernisiert. © Bob Fischer
Da keine weiteren Exportaufträge vorliegen, wird die Endmontagelinie in St. Louis ihre Arbeit an dem Muster Ende 2025 einstellen. Sollte noch ein Exportauftrag zustande kommen, könnte die Serienfertigung noch bis 2027 weiterlaufen.
Steve Nordlund, Vorstandsmitglied bei Boeing für Air Dominance und Leiter des Standortes St. Louis, sagte: „Wir planen für unsere Zukunft, und der Bau von Kampfflugzeugen liegt in unserer DNS. Während wir in die nächste Ära der Fähigkeiten investieren und diese entwickeln, wenden wir dieselbe Innovation und Expertise an, die die F/A-18 seit fast 40 Jahren zu einem Arbeitspferd für die U.S. Navy und Luftstreitkräfte auf der ganzen Welt gemacht hat.“
Boeing wird die Mitarbeiter der Hornet-Fertigung bei anderen Programmen in St. Louis einsetzen. Dazu gehört die Tankdrohne MQ-25A sowie der Jet-Trainer T-7A Red Hawk. Außerdem benötigt der Hersteller Personal für die Modernisierung der F/A-18 Super Hornet und EA-18G Growler auf den Block-III-Standard.
Die Hornet war ein großer Exporterfolg
Die erste F/A-18 Hornet war von McDonnell Douglas im Januar 1983 an die U.S. Navy ausgeliefert worden. Das Flugzeug schrieb Luftfahrtgeschichte, da die F/A-18 Hornet der erste Fighter war, dessen Flügelbeplankung aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen besteht. Die U.S. Navy ist der mit Abstand größte Nutzer der Fighter der Hornet-Familie, gefolgt vom U.S. Marine Corps. Zu den Exportkunden der F/A-18 gehören Australien (F/A-18A/B, F/A-18F Super Hornet und EA-18G Growler), Finnland (F/A-18C/D), Kanada (CF-18), Kuwait (F/A-18C/D und F/A-18E/F), Malaysia (F/A-18D), Schweiz (F/A-18C/D) und Spanien (F/A-18A/B).
Volker K. Thomalla
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