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Wasserstoff-Forschung soll beschleunigt werden

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Beschaffung eines Regionalflugzeugs sowie dessen Umrüstung und Nutzung als fliegender Wasserstoff-Prüfstand (Flying Testbed) mit 45,2 Millionen Euro. Den entsprechenden Förderbescheid hat die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann, an die DLR-Vorstandvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla übergeben.

16.05.2023

Der Bund fördert die Beschaffung einer fliegenden Testplattform für die Erprobung von Wasserstoff-Antrieben durch das DLR. © DLR

Die Förderung gilt für die Jahre 2023 bis 2025 und ist Teil des BMWK-Luftfahrtforschungsprogramms LuFo Klima, dem zentralen Instrument, mit dem die Bundesregierung die Luftfahrtbranche auf ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität unterstützt. Nach Beschaffung und Umrüstung eines Regionalflugzeugs als Testplattform sollen erste Flugversuche bereits im kommenden Jahr stattfinden. Das fliegende Testlabor wird Industrie- und Forschungspartnern offenstehen – gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen und Start-ups, die selbst keine Möglichkeit für aufwendige Flugtests haben. Auf diese Weise sollen vielversprechende Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt schnell und unter realen Flugbedingungen erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen.

Open-Source-Ansatz beim Testlabor

Luft- und Raumfahrtkoordinatorin Dr. Christmann, sagte bei der Übergabe des Förderbescheids in der vergangenen Woche: „Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 auch in der Luftfahrt zu erreichen, muss die Technologieentwicklung jetzt auf breiter Front Fahrt aufnehmen. Mit dem neuen fliegenden Wasserstoff-Testlabor und seinem Open-source-Ansatz gehen wir gemeinsam mit DLR und Industrie einen neuen Weg. Wir wollen mit möglichst vielen Partnern gemeinsam Technologien zu einem frühen Entwicklungszeitpunkt im Flug erproben. Dies ist zugleich eine Einladung an weitere europäische Partner, sich frühzeitig für den nächsten Schritt – die Entwicklung eines Demonstrators für einen Mittelstreckenjet – in ähnlicher Art und Weise zu vernetzen und Kollaborationen aufzubauen.“

Freuen sich über die Förderung des Bundes: (v.l.n.r.) Dr. Markus Fischer, Bereichsvorstand Luftfahrt des DLR; Anna Christmann, Koordinatorin des Bundes für die Luft- und Raumfahrt; Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR und Volker Thum, Hauptgeschäftsführer des BDLI. © DLR/Anna Maertens

Die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla sagte: „Vor dem Hintergrund des Pariser Klimaschutzabkommens verfolgt das DLR das Ziel einer klimaverträglichen Luftfahrt. Der Weg dorthin erfordert auch disruptive Ansätze bei der Entwicklung neuer Antriebe und Systeme einschließlich hybrid-elektrischer Konzepte auf Basis von Wasserstofftechnologien und neuartigen Treibstoffen. Hier werden etwa zukünftige Systemtechnologien, Brennstoffzellen, Kraftstoffsysteme und deren Integration eine wichtige Rolle spielen. Wir freuen uns daher besonders, nun mit dem neuen fliegenden Testlabor einen vielseitigen Flugversuchsträger für diese Wasserstofftechnologien der klimaverträglichen Luftfahrt aufbauen zu können, der den Weg zu einer neuen Flugzeuggeneration ebnet. Mit der Systemkompetenz des DLR in der Luftfahrtforschung bringen wir uns an zentraler Stelle ein in enger Abstimmung und in Kooperation mit der Luftverkehrsindustrie, der Luftverkehrswirtschaft ebenso wie mit KMU und Start-ups.“

Die Fördrung ist nach Angaben des BMWK Bestandteil des neuen H2-Förderschwerpunkts UpLift H2 Aviation (UpLift) im LuFo Klima, mit dem ab 2023 ein nochmals verstärkter Fokus auf die frühzeitige praktische Erprobung von Wasserstoff-Technologien im Flug und in Bodenprüfständen gelegt wird.

 

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