airberlin-Großaktionär Etihad Airways hat eine Baustelle mehr zu bewältigen: Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hat heute beim Amtsgericht Berlin-Charlottenbrug einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Etihad Airways hatte der angeschlagenen Fluggesellschaft keine weiteren Gelder mehr zuschießen wollen. Dadurch, so teilte airberlin heute mit, „bestehe für airberlin keine positive Fortbestehensprognose mehr“.
Mit dem Insolvenzverfahren wolle man die bereits eingeleitete Restrukturierung fortführen. Die Bundesregierung, die Lufthansa und weitere Partner unterstützten die airberlin bei ihren Restrukturierungsbemühungen“, meldete die Airline. Die Lufthansa hatte erst vor wenigen Monaten 38 Flugzeuge der airberlin im Wetlease übernommen.
Alle Flüge der airberlin und NIKI fänden weiterhin statt, die Flugpläne blieben gültig und alle gebuchten Tickets behielten ihre Gültigkeit. Auch seien alle Flüge weiterhin buchbar, betonte die Fluggesellschaft. Thomas Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der airberlin, sagte: „Wir arbeiten unermüdlich daran, in dieser Situation das Beste für das Unternehmen, für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter zu erreichen.“
Der Flugbetrieb wird fortgeführt
Der Flugbetrieb werde weitergeführt. Die Bundesregierung hat über das Wochenende einen Überbrückungskredit über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 150 Millionen Euro organisiert, so dass der Flugbetrieb fortgesetzt werden kann. Nach Schätzungen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sei damit der Flugbetrieb bis November gesichert.
airberlin strauchelt schon seit Jahren. Sie hat in den vergangenen vier Jahren Verluste in Milliardenhöhe eingefahren, die Etihad Airways zum großen Teil kompensiert hatte. Nun ist Etihad Airways aber selber finanziell in einer angespannten Situation und war nicht länger bereit, in airberlin zu investieren.
Volker K. Thomalla
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Das war ja vorauszusehen.