Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 mit fast 3.000 Toten, als Terroristen vier Passagierflugzeuge entführten, die Kontrolle über sie übernahmen und sie absichtlich in Gebäude in den USA steuerten, wurde weltweit eine Sicherheitstür für die Cockpits von Verkehrsflugzeugen eingeführt. Nun hat die US-Luftfahrtbehörde eine Verschärfung dieser Maßnahme ins Auge gefasst und schlägt vor, eine „zweite physikalische Barriere“ vor die Cockpits von „bestimmten Verkehrsflugzeugen“ einzubauen. Diese zusätzliche Barriere in Form einer weiteren Sicherheitstür soll wie eine Sicherheitsschleuse wirken und jeweils geschlossen werden, bevor die erste Cockpittür geöffnet wird.
Die FAA regt mit Unterstützung des US-Verkehrsministeriums an, diese zweite Tür verpflichtend in alle Passagierflugzeuge einbauen zu lassen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika gewerblich Passagiere befördern. Die Regelung soll zunächst neu gebaute Flugzeuge betreffen, die nach der Verabschiedung der Vorschrift produziert werden, aber es gibt auch schon Forderungen nach einer Nachrüstung aller Verkehrsflugzeuge, die Fluggäste befördern. Die Vorschrift würde nicht nur US-registrierte Flugzeuge betreffen, sondern alle Passagierflugzeuge, die in den USA Menschen befördern, unabhängig davon, in welchem Land sie zugelassen sind. Der FAA Administrator Billy Nolen sagte bei der Vorstellung der Forderung: „Jede zusätzliche Sicherheitsebene ist wichtig. Der Schutz der Besatzungen trägt dazu bei, dass unser System das sicherste der Welt bleibt.“
Pilotenvertreter fordern Nachrüstung
Joe DePete, der Präsident des US-Verkehrspilotenverbandes ALPA (Air Line Pilots Association, Int’l), begrüßte den Vorschlag: „Ich freue mich, dass die FAA nach jahrelangen Verzögerungen, die durch den Widerstand der Fluggesellschaften verursacht wurden und dazu geführt haben, dass seit 2001 Tausende von Flugzeugen ohne diese wichtige Sicherheitsverbesserung in Betrieb genommen wurden, endlich den ersten Schritt zur Behebung dieser Schwachstelle unternommen hat. Ich weiß die Arbeit des amtierenden Administrators Billy Nolen zu schätzen, der dieses Problem aus dem bürokratischen Loch geholt hat, in dem es viel zu lange feststeckte. Und obwohl die Piloten, die ich mit Stolz vertrete, es vorgezogen hätten, wenn diese Regelung sofort in Kraft getreten wäre, werden sie sicherlich zu schätzen wissen, dass Fortschritte gemacht werden. Jetzt, da wir uns endlich mit dem Einbau von einer zweiten Barriere in neu hergestellten Passagierflugzeugen befassen, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die Verabschiedung von Rechtsvorschriften richten, die eine Nachrüstung bestehender Flotten vorschreiben!“
Die Öffentlichkeit hat nun 60 Tage Zeit, um die vorgeschlagene Vorschrift zu kommentieren. Danach werden die Kommentare ausgewertet und der Vorschlag wird dem Kongress zur Abstimmung vorgelegt.
Bob Fischer
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