Der Drohnen-Alarm ging am Mittwochabend um 21.03 Uhr ein: Über dem Flughafen Gatwick würden zwei Drohnen kreisen. Daraufhin stoppte die Flugsicherung alle Flugbewegungen am Airport. Tausende von Passagieren saßen fest, zum Teil in den Flugzeugen, die sich für einen Abflug vorbereitet hatten.
Die Flugsicherung leitete ankommende Flugzeuge zu ihren Alternates um, weil immer wieder Drohnen gesichtet wurden. Erst um 03.01 Uhr Ortszeit schien die Lage geklärt, und erste Maschinen konnten wieder starten, doch keine 45 Minuten später waren erneut unbemannte Fluggeräte über dem zweitgrößten Flughafen Großbritanniens und erzwangen einen erneuten Stopp aller Flüge. Einige ankommende Transatlantikflüge mit Ziel Gatwick mussten daraufhin in Dublin landen.
Der Flughafen entschuldigte sich bei den Betroffenen über die sozialen Medien und wies daraufhin, dass die Sicherheit der Passagiere und Mitarbeiter oberste Priorität habe.
Zehntausende Passagiere betroffen
Aufgrund von anhaltender Drohnen-Aktivität am Airport blieb der Flughafen auch den ganzen Tag über geschlossen. Die Airport-Verantwortlichen sprachen über Twitter von einem „bewussten Versuch, Flüge zu unterbrechen“.
Derweil suchte die zuständige Polizei von Sussex fieberhaft nach den Drohnen-Betreibern. Es handele sich bei den gesichteten Fluggeräten um „Drohnen nach industrieller Spezifikation“ teilte die Polizei mit. Es gebe aber keinen Hinweis, dass es sich bei dem Vorfall um einen Terrorakt handele. Nach Angaben des britischen Fernsehsenders BBC habe die Polizei von Sussex das Militär um Hilfe gebeten
Gegen 18.00 Uhr deutscher Zeit, teilte Eurocontrol mit, dass der Flughafen bis 22.00 UTC (also 23.00 Uhr deutscher Zeit) noch geschlossen bliebe. Der Flughafen riet Passagieren sich bei ihren Fluggesellschaften zu erkundigen, bevor sie sich zum Airport zu begäben.
Im Vereinigten Königreich waren erst in diesem Sommer schärfere Gesetze gegen Drohnenmissbrauch in Kraft getreten. Wird ein Flugzeug durch eine Drohne gefährdet, drohen dem Verursacher Strafen von bis zu fünf Jahren Gefängnis.
Volker K. Thomalla
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