Seit 2021 arbeitet Bell Textron Inc. an dem Konzept HSTOVL (High-Speed Vertical Take-Off and Landing) für neue militärische Fluggeräte. Sie sollen die Einsatzflexibilität eines Helikopters aufweisen, aber kombiniert mit der Reichweite und den Überlebenseigenschaften eines Kampfflugzeugs.
Als Eigenschaften seiner HSTOVL-Fluggeräte nennt Bell: eine Marschgeschwindigkeit zwischen 400 und 450 Knoten, Unabhängigkeit von Start- und Landebahnen, einen geringen Downwash bei Start und Landung und die Skalierbarkeit des Konzepts für Fluggeräte, die über eine Startmasse von 4.000 lbs (1.814 Kilogramm) bis zu 100.000 lbs (45.400 Kilogramm) verfügen können.
Faltbare Rotorblätter für eine optimale Aerodynamik
Das Konzept sieht einen besonderen Antrieb vor: So soll das Kipprotor-Flugzeug mit zwei an den Tragflächenspitzen installierten Antrieben senkrecht starten und landen. Im Vorwärtsflug klappen aber die Rotorblätter nach hinten und schmiegen sich aerodynamisch sinnvoll an die Antriebseinheiten an. Im Vorwärtsflug sorgt ein im Rumpf integriertes Triebwerk für den Vortrieb und die Tragflächen für den Auftrieb.
Nun hat die Rüstungsforschungsagentur DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) des US-Verteidigungsministerium dem Hersteller aus Fort Worth im US-Bundesstaat Texas den Auftrag erteilt, die Phase 2 des Projekts durchzuführen. Das bedeutet, dass Bell einen Demonstrator des Fluggeräts entwickelt und baut. In Phase 3 des SPRINT-Programms (Speed and Runway Independent Technologies) wird das unbemannte X-Flugzeug dann im Flug erprobt.
Zuvor hat der Hersteller schon intensiv an dem Projekt gearbeitet und Windkanaltests sowie Tests der Flugsteuerung durchgeführt, um die Programmrisiken zu minimieren.
Volker K. Thomalla
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