Die US-Rüstungsforschungsbehörde DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) hat das Projekt des riesigen Bodeneffektgeräts Liberty Lifter eingestellt. Viele Informationen zu diesem Projekt wurden jetzt von der DARPA-Website entfernt.
2022 hatte die DARPA zwei Unternehmen mit dem Entwurf eines Bodeneffektgeräts beauftragt: Die Boeing-Tochter Aurora Flight Sciences und General Atomics Aeronautical Systems. Beide Unternehmen legten ihre Entwürfe vor und erhielten Aufträge in Millionenhöhe, um ihre Entwürfe weiter auszuarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rüstungsforscher noch den Bau eines Demonstrators angestrebt, der 2028 fliegen sollte.
Erstflug sollte 2028 erfolgen
Liberty Lifter sollte eine Last von 22,6 Tonnen über große Strecken transportieren können. Er sollte im Bodeneffekt fliegen und. dadurch eine besondere Effizienz aufweisen. Im Gegensatz zu reinen Bodeneffektgeräten, die nur – wie der Name es sagt – im Bodeneffekt fliegen können, sollte der Liberty Lifter bei Bedarf aber auch richtig fliegen können und Höhen bis zu 10.000 Fuß erreichen.
Doch nicht nur die Flugleistungen standen bei diesem Projekt im Fokus der Forscher, sondern auch die Produktionstechniken zur Realisierung eines solchen Fluggeräts. Die DARPA hatte von den beteiligten Firmen verlangt, Fertigungsweisen zu entwickeln, die eine schnelle und kostengünstige Produktion einer großen Zahl solcher strategischer Lufttransportgeräte erlaubt. Die Bezeichnung Liberty Lifter lehnt sich an die Bezeichnung der Liberty-Frachtschiffe an, von denen im Zweiten Weltkrieg über 2.700 Exemplare in extrem kurzer Zeit gebaut wurden, und die das logistische Rückgrat der Alliierten im Atlantik bildeten. Die Liberty-Schiffe wurden vom New Yorker Schiffsbaubüro Gibbs & Cox entwickelt. Mit diesem wollte Aurora Flight Sciences bei einer möglichen Entwicklung des Liberty Lifters auch zusammenarbeiten.
Die DARPA hatte das Projekt noch einmal einer kritischen Überprüfung unterzogen und sich danach zur Einstellung des Projekts entschlossen. Ein solches Fluggerät sei weder umsetzbar noch sei es kosteneffizient.
Volker K. Thomalla
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