Nach 35 Dienstjahren haben sich die italienischen Luftstreitkräfte (Aeronautica Militare) von dem leichten Kampfflugzeug AMX verabschiedet. Mit einer Außerdienststellungszeremonie auf dem Stützpunkt Istrana in Norditalien endete die aktive Dienstzeit des Musters, von dem die Aeronautica Militare 136 Exemplare genutzt hat.
AMX-Abschied bei der Aeronautica Militare
Bei den Feierlichkeiten anlässlich der Ausmusterung stand die AMX – die bei der Aeronautica Militare den Namen Ghibli trägt – mit dem Kennzeichen 51-34 im Vordergrund, die mit einer Sonderlackierung versehen wurde. Auf dem Seitenleitwerk ist die Zeichnung eines AMX-Piloten zu sehen, der die italienische Flagge grüßt. Auf der Leitwerkswurzel ist der Spruch „Volatus ad astra, memoria in aeternum“ aufgebracht, was auf deutsch übersetzt: „Zu den Sternen geflogen, für immer gedacht“ bedeutet. Auf der Tragflächen-Oberseite ist ein Kompass sowie eine Weltkarte auflackiert.
Die Aeronautica Militare hat die AMX bei verschiedenen internationalen Missionen eingesetzt, so unter anderem 1999 im Kosovo, 2009 bis 2014 in Afghanistan, 2011 in Libyen und 2016 bis 2019 im Irak und in Kuwait. Die AMX glänzte aber auch als Aufklärer bei verschiedenen zivilen Katastrophen wie beispielsweise bei Erdbeben in Italien, wo sie durch ihre Aufklärungsflüge den Rettungskräften schnell eine Übersicht über die betroffenen Regionen liefern konnte.
Auch bei zivilen Katastrophen im Einsatz
Zum Abschluss der Dienstzeit flogen mehrere AMX noch in Formation mit den MB-339PAN der Frecce Tricolori sowie eine Formation mit Eurofighter, Tornado und F-35A Lightning II.
Das Kampfflugzeug AMX und der doppelsitzige Trainer AMX-T wurden Anfang der achtziger Jahre von Aeritalia, Aermacchi und dem brasilianischen Hersteller Embraer entwickelt. Der AMX-Prototyp war im Mai 1984 zum ersten Mal geflogen. Brasilien hatte 53 Exemplare abgenommen, Italien 136. Die AMX ist ein sehr kompakter Jet mit einer Spannweite von 8,87 Meter und einer maximalen Startmasse von 13.000 Kilogramm.
Vier AMX – zwei Einsitzer und zwei Doppelsitzer – werden nach Angaben der Aeronautica Militare in den nächsten Wochen nach Piacenza überführt, wo sie in einem geplanten Luftfahrtmuseum ausgestellt werden sollen.
Bob Fischer
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