Schon bis Ende dieses Jahres will das Bundesministerium für Verteidigung (BMVg) drei Langstrecken-Jets vom Typ Bombardier Global 6000 gekauft haben und in Dienst stellen. Ein solches Tempo ist bei der Beschaffung von Flugzeugen selbst im zivilen Bereich ungewöhnlich, ein Flugzeugkauf für eine Regierung ist in dieser kurzen Zeit bislang noch nicht vorgekommen. Heute hat der Haushaltsausschuss des Bundestages den Kauf genehmigt und 240 Millionen Euro dafür in das Budget eingestellt.
Hohes Tempo bei der Beschaffung
Bei den drei Global 6000 handelt es sich nach Angaben des BMVg um fabrikneue Jets des kanadischen Herstellers Bombardier, die noch mit einem Selbstschutzsystem sowie mit zusätzlichen Kommunikationsgeräten ausgerüstet werden. Das Flugzeugmuster passe sich mit großen Synergieeffekten in die bestehende Flotte der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung ein, teilte das BMVg mit. Dadurch werde der Aufwand im Betrieb, zum Beispiel in der Ausbildung, der Logistik sowie bei Instandhaltung und Instandsetzung, der Flugzeuge minimiert. Durch eine stark vereinheitlichte Flotte bestehend aus Global 5000 und Global 6000 auf der Mittelstrecke werde die Flugbereitschaft des BMVg flexibler und bei nicht planbaren Ereignissen reaktionsfähiger sein.
Die Global 6000 haben in der zivilen Version eine Reichweite von 6.000 nautischen Meilen (11.390 Kilometer) und können abhängig von der Kabinenkonfiguration bis zu 17 Passagiere transportieren. Angetrieben von zwei Rolls-Royce BR710A2-20-Turbofans von Rolls-Royce aus Dahlewitz erreichen die Flugzeuge eine maximale Geschwindigkeit von Mach 0.89. Die typische Reisefluggeschwindigkeit liegt bei Mach 0.85. Die Global 6000 sind für Steilanflüge auf herausfordernde Flugplätze wie den London City Airport zugelassen.
Die Spannweite des Global 6000 beträgt 28,7 Meter, die Länge 30,3 Meter. Die maximale Startmasse gibt der Hersteller Bombardier Aviation mit 45.132 Kilogramm an. Seit März 2012 produziert Bombardier den Global 6000 als Nachfolger des Global Express XRS. Bis Ende März 2019 hat der kanadische Hersteller über 300 Exemplare dieses Flugzeugs an Kunden übergeben.
Volker K. Thomalla
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