Homepage » Militär » Die USAF hat eine B-1B wieder aus der Wüste geholt

Um einen verunglückten B-1B-Bomber zu ersetzen, hat die US Air Force (USAF) eine B-1B wieder flugtüchtig gemacht, die seit 2021 in der Wüste Arizonas stand. Jetzt wird das Flugzeug grundüberholt und auf den aktuellen Stand gerüstet.

12.04.2024

Dieser B-1B-Bomber stieß nach einer längeren Standzeit auf dem Flugzeug-Friedhof auf der Davis-Monthan Air Force Base in Arizona wieder zur aktiven Flotte der US Air Force. © USAF/Paul Shirk

Die US Air Force (USAF) hat einen seit 2021 auf dem Flugzeugfriedhof auf der Davis-Monthan Air Force Base im US-Bundesstaat Arizona eingemotteten B-1B-Bomber wieder aktiviert. Das vierstrahlige Flugzeug ist als Ersatz für eine im April 2022 bei Wartungsarbeiten in Brand geratene B-1B gedacht. Von dem auf der Dyess Air Force Base in Texas stark beschädigten Flugzeug konnten nach Angaben der USAF nur noch Teile im Wert von 2,7 Millionen US-Dollar geborgen und wiederverwendet werden. Unter anderem nutzen Unfalluntersucher der USAF den linken Tragflügel und eine Triebwerksgondel des Bombers für Trainingszwecke.

Das Entmotten war die wirtschaftlichste Lösung

Nach dem Unfall wurden verschiedene Möglichkeiten untersucht, wie man die B-1B-Flotte wieder auf die Sollstärke von 44 Bombern bringen kann. Als wirtschaftlichste und am schnellsten umsetzbare Lösung wurde das Entmotten einer bei der 309th AMARG (Aerospace Maintenance and Regeneration Group) geparkten B1-B angesehen.

Auf der Tinker Air Force Base in Oklahoma wird die B-1B einer Depot-Überholung unterzogen, bevor sie wieder an eine aktive Staffel weitergegeben wird. © USAF/Paul Shirk

Nach Begutachtung der in Arizona geparkten Bomber wurde eine B-1B ausgesucht, die jetzt den Spitznamen „Lancelot“ trägt. Techniker der 309th AMARG, des 7th Bomb Wing von der Dyess AFB und des 76th Expeditionary Depot Maintenance Flight und der 569th Egress Flight brachten „Lancelot“ in einem mehrmonatigen Prozess in einen flugfähigen Zustand. Dem Flugzeug sieht man die lange Standzeit in der Wüste deutlich an.

Anschließend wurde der überschallschnelle Bomber zur Tinker Air Force Base nach Oklahoma geflogen, wo er einer Depot-Maintenance unterzogen wird. In Rahmen dieser Arbeiten führen die Techniker auch Upgrades an der Avionik und den Systemen des Flugzeugs durch, damit dieses identisch ist mit dem Rest der Flotte. Die Überholung soll noch vor Ende des Jahre abgeschlossen sein, damit die B-1B Ende dieses Jahres die Flotte der 7th Bomb Wing ergänzen kann.

Wahrscheinlich wird die B-1B nicht das letzte Exemplar sein, dass wieder aus der Wüste geholt wird, denn Anfang Januar dieses Jahres stürzte eine B-1B beim Landeanflug bei schlechtem Wetter auf der Ellsworth Air Force Base in Alaska ab und wurde zerstört.

Bob Fischer

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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