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Neue Schulflugzeuge für die Koninklijke Luchtmacht

Die Entscheidung über den Nachfolger der Schulflugzeuge PC-7 der Royal Netherlands Air Force (RNLAF) ist gefallen, doch nun wurde die Entscheidung vor Gericht angefochten. Ein Eilverfahren wird nun zeigen, ob die Beschaffung wie geplant ablaufen kann oder nicht.

15.10.2024

Die Royal Netherlands Air Force wird ihre Pilatus PC-7 noch bis 2027 für die Pilotenausbildung nutzen. © Mediacentrum Defensie

Das Verteidigungsministerium der Niederlande kauft acht neue Trainingsflugzeuge und zwei Flugsimulatoren mit den dazugehörigen Lernmaterialien. Seit 1988 verfügt die Ausbildungsstaffel der Royal Netherlands Air Force, die „Elementary Military Pilot Training“ (EMVO), über 13 Pilatus PC-7-Trainingsflugzeuge. Aber das Ende der technischen Lebensdauer der einmotorigen Turboprop-Flugzeuge ist in Sicht. Staatssekretär Gijs Tuinman hat dies nun dem Repräsentantenhaus mitgeteilt. In früheren Mitteilungen hatte die Koninklijke Luchtmacht die Ausmusterung der PC-7 für die Zeit ab 2027 angesetzt.

Militärische Piloten müssen in der Lage sein, komplexe Missionen durchzuführen. Um dies zu erreichen, beginnt jeder Militärpilot der Streitkräfte der Niederlande auf dem Stützpunkt Woensdrecht mit dem EMVO.

Die Flugschüler erwerben zunächst fliegerische Grundkenntnisse auf einem Ausbildungsflugzeug. Sie lernen, in Notsituationen und bei komplexen Manövern die Kontrolle zu behalten. Darüber hinaus werden sie auf die weiterführende Ausbildung zum Piloten der F-35A-Kampfflugzeuge, eines Transportflugzeugs oder eines der Hubschraubertypen vorbereitet.

Der neue Trainer muss vorhersehbar zu fliegen sein

Das neue Trainingsflugzeug muss relativ einfach und vorhersehbar zu fliegen sein. Auch unter Bedingungen, die höchste Anforderungen an das Trainingsflugzeug stellen, müssen der Schüler und der Ausbilder sicher agieren können.

Die Produkte des Schweizer Flugzeugherstellers Pilatus Aircraft erfüllen die Bedürfnisse der Verteidigung am besten, hatte eine Auswahlkommission entschieden. Pilatus erhielt deshalb den vorläufigen Auftrag. Der Verlierer der Ausschreibung hat aber gegen die Entscheidung Klage mit einem sogenannten Eilverfahren eingereicht. Ein Richter muss nun entscheiden. Erst dann kann ein endgültiger Vertrag unterzeichnet werden.

Die neuen Ausbildungsflugzeuge sollen 2.150 Stunden pro Jahr fliegen und maximal 60 Schülern den Start der Ausbildung ermöglichen. Dafür sind acht Flugzeuge erforderlich, von denen sechs operativ eingesetzt werden können, eines wird als logistische Reserve angeschafft und eines als Reserve für die fälligen Wartungsereignisse. Darüber hinaus benötigt die RNLAF eine Mischung aus bodengestützten Trainingsressourcen, um weitere 2.650 Stunden pro Jahr zu trainieren. Das Flugtraining wird stärker auf Simulationen zurückgreifen, was bedeutet, dass weniger Trainingsflugzeuge benötigt werden als bisher.

Die erforderliche Einweisungs-, Wartungs- und Verwaltungskapazität bleibt nach dem Austausch der Flugzeuge nahezu gleich. Die Streitkräfte lagern die Wartung der Simulatoren an den Lieferanten aus. Dadurch ist kein zusätzliches Personal erforderlich.

Das Verteidigungsministerium rechnet mit der Auslieferung des neuen Trainingsflugzeugs und der dazugehörigen Ausrüstung im ersten Halbjahr 2027.

Es gibt wahrscheinlich zwei mögliche Pilatus Kandidaten, der PC-7 MKX (aerobuzz hat darüber schon ausführlich berichtet) und der PC-21 die bei vielen Luftwaffen bereits in Gebrauch ist, so unter anderem in der Schweiz, in Spanien, in Frankreich, in Jordanien, Singapur und Australien.

Bob Fischer

 

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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