Airbus erweitert konsequent die Fähigkeiten und Zulassungen des von Bombardier übernommenen Flugzeugprogramms A220 (früher C Series). Nachdem die aus zwei Typen bestehende Regionaljet-Familie erst im Dezember von der EASA für Autoland nach CAT IIIb zertifiziert wurde, hat nun die kanadische Luftfahrtbehörde Transport Canada den Flugzeugen die ETOPS-180-Zulassung erteilt. Damit darf der Jet im gewerblichen Einsatz Strecken befliegen, bei denen der nächste Ausweichflughafen drei Stunden (180 Minuten) entfernt liegt.
Airbus A220
So kennt man die Flugzeuge der airBaltic: weißer Rumpf, lindgrüne Triebwerksverkleidungen und lindgrünes Leitwerk. © Volker K. Thomalla
Mit der ETOPS-180-Zulassung können die A220-Nutzer nun Strecken wie beispielsweise New York – London, Los Angeles – Honolulu, Auckland – Papeete oder Seoul – Darwin nonstop bedienen und die Reichweite des Flugzeugs von 3.200 nautischen Meilen (5.920 Kilometer) auch über langen Strecken über Wasser oder unbewohnten Gebieten ausnutzen. Da das Flugzeug auch für Steilanflüge auf Flughäfen wie den London City Airport (LCY) zugelassen ist, bietet es Potenzial für die Erschließung neuer Strecken, die bisher nicht zu bedienen waren.
ETOPS eröffnet neue Streckenpotenziale
„Dieser ETOPS-Meilenstein für die A220 erweitert die zahlreichen Leistungsmerkmale, mit denen die überragende A220-Familie schon heute aufwarten kann“, sagte Florent Massou, der Chef des Airbus A220-Programms.
Derzeit liegen dem Hersteller schon Bestellungen für 537 Flugzeuge vor. Airbus plant, neben der existierenden Endmontagelinie für die A220 in Mirabel in Kanada auch eine Endmontage in Mobile im US-Bundesstaat Alabama aufzubauen. Airbus schätzt den Bedarf für diese Flugzeugklasse (100 bis 150 Sitze) auf bis zu 7.000 Flugzeuge in den nächsten 20 Jahren. Der Baubeginn des neuen Werk ist für diesen Monat geplant, die ersten A220 aus Alabama sollen schon 2020 aus der Halle rollen. Die A220 ist das einzige Airbus-Muster, das ausschließlich außerhalb Europas gebaut wird.
Volker K. Thomalla
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