Boeing hat nach übereinstimmenden Berichten von US-Medien von der US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) die Genehmigung erhalten, die Testflüge aufzunehmen, um die Wiederzulassung der Boeing 737 MAX-Familie zu erreichen. Bereits heute soll die erste 737 MAX zu einem Testflug abheben.
Nach den zwei Abstürzen im Oktober 2018 in Indonesien und im März 2019 in Äthiopien hatten die Luftfahrtbehörden auf den ganzen Welt ein Flugverbot für die neueste Generation der 737 MAX-Flugzeugfamilie ausgesprochen. Bei der Ermittlung der Unfallursache war das Flugsteuerungssystem MCAS in den Fokus der Unfallforscher geraten. Boeing hat die Software des MCAS modifiziert und akzeptiert, dass Piloten bei der Umschulung auf die 737 MAX auch verpflichtend im Simulator geschult werden müssen.
Daten-Analyse wird dauern
Die Nachweisflüge und die erforderliche Dokumentation sowie die anschließende Analyse der Testflugdaten wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Mit einer Wiederaufnahme des Flugbetriebs der 737 MAX bei den Fluggesellschaften ist frühestens im September zu rechnen.
Boeing hat durch das Grounding des Musters einen wirtschaftlichen Schaden erlitten, der mehrere Milliarden US-Dollar beträgt. Bis Ende 2019 hatte der Hersteller die Serienfertigung der 737 MAX mit reduzierter Stückzahl aufrechterhalten und die fertigen Flugzeuge geparkt. Im Januar dieses Jahres musste der Hersteller die Serienfertigung unterbrechen und konnte sie erst im Mai wieder aufnehmen. Aufgrund der Coronakrise, die im März dieses Jahres die Nachfrage nach Passagierflügen extrem einbrechen ließ, haben Kunden Bestellungen für die 737 MAX annulliert und geplante Auslieferungen noch weiter verschoben.
Bob Fischer
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