Die in Atlanta, im US-Bundesstaat Georgia, beheimatete Delta Air Lines hat heute bei Airbus schon die zweite Großbestellung dieses Jahres in Auftrag gegeben. Nachdem die Fluggesellschaft erst im Mai 30 Airbus A321ceo (current engine option) in Auftrag gegeben hat, folgte nun eine Bestellung über 100 Airbus A321neo mit der neuen Airbus Cabin Flex-Konfiguration (ACF). Laut Listenpreis beträgt der Auftragswert 12,7 Milliarden US-Dollar.
Zusätzlich hat die Airline Optionen für weitere 100 Flugzeuge dieses Musters gezeichnet. Würden diese Optionen alle in feste Bestellungen umgewandelt, stiege der Auftragswert nach Listenpreis auf 25,4 Milliarden US-Dollar. Allerdings ist es üblich, bei Großaufträgen dieser Art auch Rabatte im zweistelligen Prozentbereich zu gewähren.
Die US-Fluggesellschaft will mit dem größten Mitglied der Airbus Single-Aisle-Familie einerseits ihre restlicheMD-80-/MD-90-Flotte ablösen – die derzeit noch aus 170 Exemplaren besteht – und andererseits ihr Wachstum im Kurz- und Mittelstreckenbereich durch Flugzeuge mit entsprechend großer Kapazität sichern. Ihren ersten Airbus A321 erhielt Delta Air Lines im April 2016.
Delta wechselt den Triebwerkshersteller
Obwohl die bisherige A321ceo von Delta Air Lines mit CFM56-Turbofans von CFM International ausgerüstet sind, hat sich der Carrier bei den jetzt georderten A321neo ACF für das PW1133G-JM-Getriebefan-Triebwerk von Pratt & Whitney entschieden. An diesem Antrieb hat die MTU Aero Engines aus München einen Anteil von 18 Prozent. Rund ein Drittel der Montage der Serien-PW1100G-JM führt der Hersteller in München durch.
„Dies ist das richtige Geschäft zur richtigen Zeit für unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre“, kommentierte Ed Bastian, Hauptgeschäftsführer (CEO) von Delta Air Lines. „Delta, Airbus und Pratt & Whitney bekennen sich gleichermaßen zu Sicherheit, Effizienz, Innovation und einer kontinuierlich verbesserten Kundenerfahrung. Die Bestellung der A321neo mit Pratts PurePower-Triebwerken der nächsten Generation zeigt, wie sehr sich Delta für diese Werte langfristig im Interesse aller einsetzt, die uns wählen und für uns tätig sind.“
Verkaufskampagne war heiß umkämpft
Tom Enders, Hauptgeschäftsführer (CEO) von Airbus, äußerte sich folgendermaßen zu dem Vertragsabschluss: „Wir freuen uns bei Airbus sehr, diese heiß umkämpfte Kampagne gemeinsam mit unserem Partner Pratt gewonnen zu haben und sind stolz, Delta mit unseren A321neo dienen zu können. Dieser wichtige Auftrag wird unsere Partnerschaft mit Delta, einer der besten Airlines der Welt, weiter stärken – eine Beziehung, die wir über viele Jahre aufgebaut haben.“
Dieser Auftrag dürfte der letzte Großauftrag unter der Leitung des bisherigen Verkaufschefs John Leahy gewesen sein, der Ende des Jahres nach 33 Jahren bei Airbus in den Ruhestand geht.
Delta Air Lines erhielt ihre erste A321 im April 2016. © Delta Air Lines
Airbus wird einen großen Teil der heute bestellten Flugzeuge im Werk Mobile im US-Bundesstaat Alabama endmontieren. Delta hat bereits 13 in Mobile gebaute Flugzeuge übernommen. Die ersten Flugzeuge aus dem heutigen Auftrag sollen ab 2020 ausgeliefert werden.
Delta Air Lines ist (Stand Anfang Dezember) mit einer Flotte von 856 Flugzeugen eine der größten Fluggesellschaften der Welt. Von diesen Flugzeugen hat Airbus 196 gebaut: 150 Single-Aisle-Jets der A320-Familie, 42 A330-Widebodys und vier A350 XWB.
Volker K. Thomalla
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