Die Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union (EASA) hat dem Turboprop-Regionalflugzeug Dash 8-400 von De Havilland Aircraft of Canada die Zulassung in der Konfiguration mit 90 Sitzen erteilt. Bisher war das zweimotorige Flugzeug in Europa lediglich für die Aufnahme von bis zu 78 Passagieren zertifiziert. Der Hersteller hatte die notwendigen Modifikationen 2017 konstruiert. Die kanadische Luftfahrtbehörde hatte der neuen Konfiguration bereits im Juli 2018 ihren behördlichen Segen gegeben.
Allerdings war es bei der Erhöhung der Sitzplatzzahl nicht einfach damit getan, zwölf zusätzliche Sitze in den bestehenden Rumpf zu quetschen. Das hätte nämlich nicht funktioniert. Also hatten die Konstrukteure des Herstellers – der damals noch zum Bombardier-Konzern gehörte – den hinteren Druckspant weiter nach hinten verlegt und die Galley in den Frachtraum verschoben. Der verlor dadurch 20 Prozent seines Volumens. Zusätzlich mussten die Konstrukteure auch die rechte vordere Tür anpassen.
Sitzabstand wurde reduziert
Die Passagiere dieser Dash 8-400-Version müssen nun mit einem um einen Zoll (2,54 cm) reduzierten Sitzabstand leben. Er beträgt nun 28 Zoll, also 70,5 Zentimeter. Da mehr Passagiere auch mehr wiegen, hat De Havilland Aircraft of Canada die maximal zulässige Nutzlast der 90-sitzigen Q400 um 900 Kilogramm auf 30.481 Kilogramm angehoben. Die Reichweite bleibt bei 1.102 nautischen Meilen (2.400 Kilometer). Erstkunde für die 90-sitzige Version war der indische Low Cost Carrier SpiceJet.
De Havilland Aircraft of Canada hatte im vergangenen Monat angekündigt, eine Produktionspause für die Dash 8 einzulegen, da die Nachfrage nach dem Flugzeugmuster derzeit schwach ist. Obwohl die Rahmenbedingungen herausfordernd blieben, werde man die Zeit nun nutzen, organisatorische Schritte einzuleiten, die sicherstellten, dass man bereit sei, wenn die Nachfrage wieder zurückkehre, hatte der Konzern seinerzeit mitgeteilt.
Volker K. Thomalla
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