Drohnen spielen in künftigen Luftverteidigungsszenarien eine zentrale Rolle. Eine Vielzahl von Herstellern entwickelt unbemannte Luftfahrzeuge, die als Begleitdrohnen bemannte Flugzeuge und Hubschrauber unterstützen und ergänzen. Die Royal Australian Air Force (RAAF) hat im vergangenen Monat erstmalig ein Aufklärungs- und Führungsflugzeug des Typs Boeing E-7A Wedgetail mit der Führung von drei Begleitdrohnen des Typs Boeing MQ-28 Ghost Bat betraut. Zwei der Drohnen flogen als echte Luftfahrzeuge ihre Mission im Verbund mit der E-7A, die dritte gab es nur als digitale Simulation im System.
Alle drei MQ-28 wurden von einem einzigen Bediener an Bord der E-7A geführt. Ihre Mission bestand darin, vor dem Führungsflugzeug zu fliegen und es gegen feindliche Luftfahrzeuge zu schützen.
Ghost Bat verfügt über Stealth-Eigenschaften
Boeing Australia hat die MQ-28 Ghost Bat – seinerzeit noch unter der Bezeichnung „Loyal Wingman“ – seit 2018 entwickelt. Im Februar 2021 ist die Drohne erstmalig geflogen. Die Begleitdrohne ist 11,7 Meter lang und wird von einem einzigen Turbofan-Triebwerk angetrieben. Ihr Rumpf besteht vollständig aus Faserverbundwerkstoffen und ist so geformt, dass er eine möglichst geringe Radarsignatur erzeugt. Nach Angaben der RAAF soll die Reichweite der Drohne über 1.620 nautische Meilen (3.000 Kilometer) betragen. 2022 benannte die RAAF das Fluggerät in MQ-28A Ghost Bat um.
Die Royal Australian Air Force stellt die Begleitdrohne von Boeing Australia unter der Bezeichnung MQ-28A Ghost Bat in Dienst. © Department of Defence
Glen Ferguson, der Direktor des MQ-28-Programms bei Boeing Australia, sagte: „Dieser Test demonstriert die Integration von Systemfamilien, die Stärke unserer offenen Systemarchitektur und ist ein wichtiger erster Schritt zur nativen Integration der Software und Kommunikationssysteme unserer Missionspartner in die E-7A Wedgetail. Sie hat nicht nur ein Schlüsselelement des MQ-28-Einsatzkonzepts validiert, sondern auch gezeigt, wie kollaborative Kampfflugzeuge die Rolle der E-7A erweitern und verbessern können, um zukünftigen Anforderungen der Streitkräfte gerecht zu werden. Dies ist ein weiterer konkreter Beweis für die Reife unseres Programms.“
Dieser Testflug bildet auch den Auftakt zu einer Serie von weiteren Versuchen im Rahmen der Kampagne „Capability Demonstration 2025“ (CD25), bei der auch weitere bemannte Luftfahrzeuge wie die F-35A und die Boeing F/A-18F der Royal Australian Air Force zusammen mit der MQ-28 fliegen werden.
Volker K. Thomalla
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