Bereits im nächsten Jahr will die Firma RS.aero ihr neues Flugzeug in Serie fertigen. Nicht weniger als zwölf Exemplare will das Unternehmen im nächsten Jahr an Kunden übergeben. Dabei gibt es momentan noch nicht einmal ein fliegendes Exemplar. Der erste Prototyp des RS10.e genannten Elektromotorseglers soll im Dezember 2018 in die Luft gehen.
Dr. Reiner Stemme, der Konstrukteur der bekannten Stemme-Motorsegler, hat die in Schönhagen ansässige Firma RS.aero gegründet. Sie beschäftigt sich mit der Konstruktion und dem Aufbau der Serienproduktion des Elektromotorseglers RS10.e. Das Flugzeug ist für zwei Insassen ausgelegt, die bis zu 2 Meter groß sein dürfen. Pilot und Passagier sitzen nebeneinander.
Zwei Varianten der RS10.e im Angebot
Das Flugzeug wird in zwei Versionen angeboten: Einmal als eigenstartfähiger Motorsegler RS10.e und einmal als eigenstartfähiger Motorsegler mit einem Generator in einem Pod unter dem rechten Flügel, der als Range Extender der RS10.ex eine Reichweite von bis zu 540 nautischen Meilen (1.000 Kilometer) verleiht. Die erzielbaren guten Segelflug-Leistungen mit einer Gleitzahl von 50 sprechen für die angestrebte aerodynamische Auslegung des Flugzeugs.
Der Range Extender soll in 20 bis 30 Minuten unter dem Flügel angehängt werden, falls der Pilot für einen längeren Überlandflug auf ihn zurückgreifen will. Den Motor für die Flugzeuge liefert Siemens. Die Firma zeichnet auch verantwortlich für die Entwicklung und die Konstruktion des Range Extenders, dessen Gewicht Lars Muth, der Projektingenieur für die RS10.e/RS10.ex auf 65 Kilogramm schätzt.
Auf der Optionsliste des Flugzeugs steht auch ein Gesamtrettungssystem. Der Preis für die RS10.e liegt bei 250.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Auf der AERO präsentierte Jan Zesewitz, bei RS.aero verantwortlich für den Verkauf, bereits einen ersten Kunden. Während der Pressekonferenz unterschrieb der langjährige Airbus-Mitarbeiter Pierre Steffen den ersten Kaufvertrag für eine RS10.e.
Volker K. Thomalla
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