Die Luftwaffe, die britische Royal Air Force (RAF) und die spanische Ejército del Aire haben alle nicht notwendigen Flüge mit ihren Eurofighter Typhoon vorübergehend ausgesetzt, nachdem der Hersteller der Schleudersitze, die Martin-Baker Company, Ltd., die Betreiber des Fighters über ein technisches Problem informiert hatte. Die notwendigen Einsatzflüge beispielsweise im Rahmen der Alarmrotten oder bei Air Policing-Missionen, würden aber durchgeführt, teilten die Luftwaffe und die RAF mit. Die anderen Eurofighter-Nutzernationen Österreich, Italien, Kuwait und Saudi-Arabien haben bislang öffentlich keine Angaben zur möglichen Aussetzung des Flugbetriebs gemacht. In den Eurofightern sind die Martin-Baker Mk16A-EF-Sitze installiert.
Zunächst wurde bei der Luftwaffe auch der Flugbetrieb mit den Kampfflugzeugen Tornado und bei der RAF der Flugbetrieb mit den Hawk T1 der Kunstflugstaffel Red Arrows ausgesetzt, doch beide Muster wurden nach kurzer Zeit wieder einsatzbereit gemeldet, da ihre Schleudersitze nicht betroffen sind.
Kartuschen nicht korrekt befüllt
Martin-Baker hatte seine Kunden darüber informiert, dass einige Auslöse-Kartuschen von bestimmten Produktions-Chargen von Schleudersitzen möglicherweise nicht korrekt gefüllt worden sind. Dadurch sei eine sichere Nutzung der Schleudersitze eventuell nicht gegeben. Nun müssen alle Kartuschen aus diesen Produktionslosen ausgebaut und überprüft werden.
Bislang ist nicht bekannt, wann das vorübergehende Grounding der Eurofighter wieder aufgehoben wird. Das britische Unternehmen Martin-Baker stellt seit über 70 Jahren Sitze für Flugzeugbesatzungen her. Derzeit sind nach Angaben des Herstellers über 17.000 Schleudersitze in Flugzeugen installiert. Bislang haben die Schleudersitze des Unternehmens 7.677 Leben von Cockpitcrews gerettet.
Volker K. Thomalla/Bob Fischer
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