Der neue Business Jet Dassault Falcon 5X ist heute in Bordeaux-Mérignac überraschend zu seinem Erstflug gestartet. Überraschend deshalb, weil das Programm aufgrund von Problemen mit den Silvercrest-Triebwerken von Safran Aircraft Engines vier Jahre hinter seinem ursprünglichen Zeitplan hinterherhinkt, und der Triebwerkshersteller neue Turbofans erst später im Jahr liefern wollte.
Beim Erstflug war das Flugzeug auch mit einer vorläufigen Version der Silvercrest-Turbofans ausgerüstet. Die vorläufige Flugtest-Kampagne erlaubt es dem Hersteller, Daten zu sammeln, die mit Bodentests nicht verfügbar wären. Die Bodentests des neuen Musters sind weitgehend abgeschlossen und beinhalteten Rolltests bei niedriger und hoher Geschwindigkeit.
Vorläufige Testkampagne dauert nur wenige Wochen
Der zweistrahlige Business Jet wurde auf seinem Jungfernflug von den beiden Testpiloten Philippe Deleume und Philippe Rebourg gesteuert. Zwei Stunden nach dem Start in Bordeaux landeten die beiden das Flugzeug wieder auf dem Startflughafen.
Philippe Deleume und Philippe Rebourg bildeten die Crew beim Erstflug der Falcon 5X. © Dassault Aviation
Die jetzt begonnene, vorläufige Flugtest-Kampagne soll schon in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Die vollständige Flugerprobung der Falcon 5X beginnt dann im nächsten Jahr, wenn der Jet seine endgültigen Triebwerke von Safran erhalten hat. „Wir haben uns verpflichtet, die Konsequenzen der vierjährigen Verzögerung der Triebwerksentwicklung so gering wie möglich zu halten. Die kurze, vorläufige Flugerprobung ist ein Teil dieser Bemühungen“, sagte Eric Trappier, Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer (CEO) von Dassault Aviation nach dem Erstflug. Er ergänzte: „Wir werden die Tests mit den modifizierten Silvercrest-Triebwerken sehr genau beobachten, die Safran in den nächsten Monaten durchführt. Ihre Ergebnisse sind entscheidend, damit wir unser Ziel erreichen, die Falcon 5X im Jahr 2020 in Dienst zu stellen.“
Die neue Falcon wird bei Dienstbeginn Maßstäbe setzen, denn sie ist dann der Business Jet mit der breitesten und höchsten Kabine.
Volker K. Thomalla