Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat dem Ultralangstrecken-Business-Jet G700 von Gulfstream Aerospace aus Savannah im US-Bundesstaat Georgia, die Musterzulassung erteilt. Der Hersteller hatte das Programm im Oktober 2019 auf der Geschäftsluftfahrtmesse NBAA-BACE erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Am 14. Februar 2020 absolvierte das erste Exemplar des von zwei Rolls-Royce Pearl 700-Turbofans angetriebene Musters seinen Erstflug.
Gulfstream G700
Seinerzeit hatte Gulfstream den Nutzern der G700 eine Reichweite von 7.500 nautischen Meilen (umgerechnet 13.890 Kilometer) bei einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0.85 in Aussicht gestellt. Im Laufe der Flugerprobung, in die fünf Flugzeuge eingebunden waren, zeigte sich, dass die G700 tatsächlich aber eine Reichweite von 7.750 nautischen Meilen (14.353 Kilometer) bei Mach 0.85 schafft. Bei einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0.90 sind es noch beeindruckende 6.650 nautische Meilen (12.316 Kilometer). Dieser Wert liegt ebenfalls 250 nautische Meilen über den ursprünglich errechneten Leistungsdaten. Die maximal zulässige Geschwindigkeit der G700 liegt bei Mach 0.935. Damit ist die G700 der schnellste Jet im Portfolio des Herstellers.
Hoher Kabinendruck erhöht den Reisekomfort an Bord
Die G700 glänzt auch durch die niedrigste Kabinendruckhöhe aller Business Jets, die nun noch einmal niedriger ist als beim Programmstart garantiert. Bei einem Flug in 41.000 Fuß Höhe (12.497 Meter) entspricht der Kabinendruck an Bord nur dem Druck in 2.840 Fuß Höhe, was gerade auf Langstreckenflügen das Wohlbefinden der Passagiere deutlich steigert und Ermüdungserscheinungen stark reduziert.
Mit der Musterzulassung ist der Weg frei für die Auslieferungen der G700 an Kunden. Gulfstream hat bereits mit der Serienfertigung des Musters begonnen und kann nun die Flugzeuge an ihre neuen Besitzer übergeben.
Die G700 wurde mit einer Verspätung von fast zwei Jahren zugelassen, was vor allem den geänderten Vorschriften nach den Abstürzen der Boeing 737 MAX geschuldet ist. Parallel zur Zulassung der G700 arbeitet Gulfstream Aerospace auch an der FAA-Zertifizierung der G800, die bis Ende dieses Jahres erfolgen soll.
Volker K. Thomalla
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