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Mehr Reichweite für die Gulfstream G700

Gulfstream-Präsident Mark Burns hatte auf der Paris Air Show im Juni dieses Jahres schon angekündigt, dass die Flugleistungen der G700 besser seien als ursprünglich erwartet. Nun hat der Hersteller veröffentlicht, in welchen Punkten der neue Jet die angestrebten Leistungen übertrifft.

6.09.2023

Bei der Flugerprobung der G700 stellte sich heraus, dass die Leistungsdaten des neuen Musters besser sind als zuvor angenommen. © Gulfstream Aerospace

Gulfstream Aerospace aus Savannah im US-Bundesstaat Georgia hat im Rahmen der Flugerprobung seines neuen Ultralangstrecken-Business-Jets G700 festgestellt, dass sich die Konstrukteure verrechnet haben. Sie waren in ihrem Annahmen in Bezug auf die Reichweite und die Höchstgeschwindigkeit zu konservativ. Bislang war der Hersteller von einer Reichweite der G700 von 7.500 nautischen Meilen, umgerechnet 13.890 Kilometer, ausgegangen. Die Flugerprobung und die Nachweisflüge für die Zulassung des von zwei Rolls-Royce Pearl 700-Turbofans angetriebenen Business Jets haben eine Verbesserung der Reichweite um 250 nautischen Meilen auf nun 7.750 nautische Meilen (14.353 Kilometer) bei einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0.85 ergeben. 

Gulfstream G700

Auch bei der Höchstgeschwindigkeit (Maximum Operating Speed) waren die Ingenieure in ihren Annahmen zu vorsichtig: Sie hatten der G700 eine MMO von Mach 0.925 zugetraut, tatsächlich liegt die MMO aber bei Mach 0.935.

Auch beim Kabinendruck, der für den Komfort der Flugzeuginsassen besonders auf Langstrecken von hoher Bedeutung ist, wird die G700 ihren Nutzern bessere Werte als versprochen bieten. Wenn die G700 in 41.000 Fuß Höhe fliegt, entspricht der Kabinendruck an Bord nur dem Druck in 2.840 Fuß (866 Meter) Höhe, was rund 24 Meter niedriger ist. Damit verfügt die G700 über die niedrigste Kabinendruckhöhe aller Business Jets.

Ausgereiftes, rigoros getestetes Flugzeug

Mark Burns zeigte sich über die neuen Leistungswerte des Musters erfreut und sagte: „Wir führen eines der umfangreichsten Flugtestprogramme durch, da die G700 das erste Geschäftsreiseflugzeug ist, das nach der Verabschiedung des 2020 Aircraft Certification, Safety, and Accountability Act von der Federal Aviation Administration zugelassen wird. Als Ergebnis werden wir ein extrem ausgereiftes, rigoros getestetes Flugzeug ausliefern, das die Erwartungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Reichweite und Kabinenkomfort übertreffen wird. Unsere Zertifizierungsbemühungen schreiten weiter voran, und wir freuen uns darauf, die G700 an Kunden in aller Welt auszuliefern.“

Die G700 war am 14. Februar 2020 zum ersten Mal geflogen. In das Flugerprobunsgprogramm sind fünf Flugzeuge eingebunden. Auf der Paris Air Show im Juni dieses Jahres sagte Akbar Al Baker, der Group Chief Executive des G700-Erstkunden Qatar Airways Group, er rechne mit der Auslieferung der ersten G700 „in den nächsten Monaten“.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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