Das Fractional-Ownership-Unternehmen NetJets hat mit Aerion eine Grundsatzvereinbarung (Memorandum of Understanding) getroffen, nach der NetJets einerseits Aerion beim Aufbau eines globalen Mobilitätsnetzwerkes „Aerion Connect“ unterstützt, und andererseits auch Kaufrechte für insgesamt 20 Überschall-Business-Jets AS2 erwirbt. Im Rahmen der Vereinbarung soll NetJets der exklusive Betreiber von Business Jets im Aerion-Connect-Netzwerk werden. Dieses soll seinen Nutzern eine durchgehende Mobilitätslösung von Haustür zu Haustür bieten, unabhängig von den genutzten Transportmitteln.
Adam Johnson, der Vorsitzende und Hauptgeschäftsführer (CEO) von NetJets, Inc., kommentierte die Unterzeichnung des MoU mit den Worten: „Als führendes Unternehmen in der privaten Luftfahrt suchen wir ständig nach Möglichkeiten, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, und die Erweiterung unserer Flotte zum exklusiven Businessjet-Betreiber für Aerion Connect ist ein spannender nächster Schritt. Gemeinsam werden wir die Integration des AS2-Überschall-Geschäftsreisejets in das globale Netzwerk von NetJets untersuchen, und wir fühlen uns geehrt, ihr ausgewählter Partner zu sein, um die Vision von Aerion Connect zu ermöglichen.“
Wichtige Zulieferer benannt
Aerion arbeitet schon seit 2002 an seinem Überschall-Projekt AS2. In den letzten Jahren waren dann doch Fortschritte zu erkennen, indem wichtige Zulieferer benannt wurden, und die Entscheidung über den Standort des Werkes fiel. Im Oktober 2018 hatte Aerion bekanntgegeben, dass GE Aviation mit dem Affinity-Turbofan ein Triebwerk für den dreistrahligen Überschalljet entwickelt. Das Triebwerk soll die strengen Lärmgrenzwerte nach Stage 5 erfüllen und die Emissionsgrenzen unterschreiten. Es ist für eine Reiseflughöhe von 60.000 Fuß (18.288 Meter) ausgelegt. Damit würde der Mach 1.4 schnelle Jet über dem übrigen Luftverkehr fliegen. Bei einem Transatlantikflug sparen die Reisenden so rund drei Stunden Zeit ein.
Das Flugzeug soll nun in Melbourne im US-Bundesstaat Florida gebaut werden, wo im vergangenen Herbst der erste Spatenstich für das neue Werk getätigt wurde. Als weitere Zulieferer hat Aerion in jüngster Vergangenheit Liebherr-Aerospace, Spirit AeroSystems, PPG und Safran ernannt. Ab 2023 will der Hersteller dann mit der Endmontage des ersten Exemplares der AS2 beginnen. Die Indienststellung rückt indessen immer weiter nach hinten. Derzeit rechnet das Unternehmen mit der ersten Auslieferung seines Überschall-Jets im Jahr 2027. In den ersten zehn Produktionsjahren will Aerion 300 Flugzeuge produzieren.
Bob Fischer
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