25 Millionen Flugstunden sind eine große Zahl. Sie wird noch größer, wenn man bedenkt, dass sie von den einmotorigen Turboprop-Flugzeugen der Cessna-Caravan-Flotte erflogen wurden. Im ersten Quartal dieses Jahres erreichte die globale Caravan-/Grand-Caravan-Flotte den Meilenstein von 25 Millionen Flugstunden.
Cessna Caravan/Grand Caravan
Vor etwas über einem Jahr feierte der Hersteller Textron Aviation in seinem Werk in Independence im US-Bundesstaat Kansas die Auslieferung der 3.000. Caravan. Auch diese Produktionszahl hatten sich die Verantwortlichen bei Cessna Aircraft erträumt, als sie das Programm Anfang der 80-er Jahre gestartet hatten.
Der Hersteller hat die Caravan als robustes, aber einfach zu fliegendes Arbeitsflugzeug entwickelt. Erstkunde für die Caravan war das Expressfracht-Unternehmen FedEx Express, das durch den Einsatz der Turboprop-Single ihr Luftfracht-Netzwerk auch in kleine Städte und Gemeinden erweitern konnte. Die Caravan ist kein Rennpferd, sondern ein Arbeitspferd. Die aktuelle Grand Caravan EX kommt auf eine maximale Reisegeschwindigkeit von 185 Knoten (TAS), umgerechnet 343 km/h. Da gibt es schnellere Turboprop-Einmots. Trotz des festen Fahrwerks erreicht sie eine Reichweite von 912 nautischen Meilen (1.689 km), was ihr eine entsprechend große Einsatzflexibilität ermöglicht. Sie kann bis zu 14 Insassen beziehungsweise 1,6 Tonnen Nutzlast transportieren.
Die erste Caravan flog am 9. Dezember 1982, im Oktober 1984 erteilte die US-Luftfahrtbehörde FAA dem Muster die Zulassung. Zu Beginn des Jahres 1985 stellte FedEx die ersten Caravan in Dienst. FedEx hatte zunächst 30 Exemplare bestellt. Schon 1996 feierte FedEx die Marke von einer Million Flugstunden mit dem Muster und legte damit den Grundstein für die heutige Marke von 25 Millionen Flugstunden. Die Caravan-Flotte bei FedEx ist mittlerweile auf über 230 Flugzeuge angewachsen.
Die Cessna Caravan zeigt in einer großen Anwendungsbandbreite ihre Flexibilität. Sie wird für den Transport von Fracht und Passagieren genutzt, für das Absetzen von Fallschirmspringern, für Vermessungsflüge, für Sightseeing-Flüge und als Forschungsflugzeug. Selbst eine bewaffnete Version der Caravan steht bei einigen Streitkräften im Dienst, andere nutzen sie mit verschiedenen Sensoren für die taktische Aufklärung.
Die Caravan kann auch bewaffnet werden
Es gibt sie mit festem Fahrwerk und mit amphibischen Schwimmern. Da die Kunden nach einer größeren Version fragten, entwickelte Cessna schon früh im Programm, nämlich 1985, mit der Cessna 208B die Grand Caravan, die sich in der Folge als das populärere Muster erwies. 1998 lieferte Cessna die 1.000. Cessna Caravan vom damaligen Endmontagestandort Wichita an einen Kunden aus, die 1.000. Cessna Grand Caravan folgte 2002. Seit 2008 ist das Garmin G1000-Avionikpaket Standardausrüstung im Cockpit der Caravans, seit 2017 das G1000 NXi. Die Flugzeuge der Caravan-Familie sind nicht nur Arbeitspferde, sondern auch Dauerläufer.
Cessna baute die Flugzeuge der Caravan-Familie von Beginn an in Wichita. 2017, nach dem Ende der Citation-Mustang-Produktion zog die Caravan-Produktion von Wichita ins Werk nach Independence um, das sich als Produktionsstätte der einmotorigen Kolbenmotor-Flugzeuge und der Caravan zum „Propeller-Kompetenzzentrum“ des Konzerns entwickelt hat. Im Laufe der Jahre hat der Hersteller über 3.000 Exemplare der robusten Einmot gefertigt.
Volker K. Thomalla
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