Seit einem Jahr testet der tschechische Hersteller SHARK.AERO „Active Turbulence Cancelling”, damit die Piloten mit diesem UL nicht nur weit und schnell, sondern vor allen Dingen auch komfortabel fliegen können. 80 Prozent der Turbulenzen soll das System abfedern, das voraussichtlich im Frühjahr 2025 zertifiziert wird.
Um auftretende Turbulenzen automatisch auszugleichen, wird im Flug über jeweils einen 50 Zentimeter langen Ausleger an jeder Tragfläche der Aufdruck gemessen. Laut Dipl. Ingenieur András Gálffy erlaubt die Druckmessung bereits in diesem geringen Abstand vor dem Flügel eine Vorhersage, welche Turbulenz als nächstes kommt: „Das System löst dann mit über schnelle Servomotoren gesteuerten Flaplets auf den Klappen innerhalb von 30 Millisekunden eine Gegenturbulenz aus, die die echte Turbulenz nahezu eliminiert.” Der Name Flaplets leitet sich von Winglets ab, weil es sich dabei um kleine zusätzliche Klappen auf den eigentlichen Klappen handelt. Bei dem UL von Shark sind die Flaplets 30 Zentimeter lang und es gibt es zwei davon auf jedem Flügel.
Das System erhöht den Komfort
Neben mehr Komfort und einem weniger mulmigen Gefühl bei bockigem Wetter, soll das System auch beim Einsparen von Emissionen helfen. Steigen, sinken sowie das Umfliegen von Turbulenzen sollen damit genauso entfallen, wie langsames Fliegen innerhalb der unruhigen Luft. Während der Landung muss das System nach aktuellem Stand aber ausgeschaltet werden.
Die Kosten für das System, das Turbulenzen auflöst, belaufen sich auf ungefähr zehn Prozent des Flugzeugpreises. Kunden von Shark müssen demzufolge mit etwa 27.000 Euro Aufpreis bei dem schnellen UL rechnen. „Im Moment ist unser System nur für das Shark-UL verfügbar. Unser Ziel ist aber, wirklich alle Flugzeuge der gesamten Luftfahrt von Turbulenzen zu befreien”, betont András Gálffy.
Heiko Link
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