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Aura Aero und der DAeC arbeiten bei der Integral E zusammen

Bei der Entwicklung und Erprobung der elektrisch angetriebenen Einmot Integral E des französischen Herstellers Aura Aero wird der Deutsche Aero-Club e.V. (DAeC) seine Erfahrungen in Bezug auf Segelflugschlepp mit einbringen und das Flugzeug auch früh im praktischen Schleppbetrieb erproben.

19.04.2024

Aura Aero wird die Integral E auch als Schleppflugzeug auf den Markt bringen. © V. K. Thomalla

Der französische Flugzeughersteller Aura Aero aus Toulouse hat auf der AERO (17. – 20. April 2024) eine Vereinbarung mit dem Deutschen Aero-Club e.V. (DAeC) getroffen. Der Partnerschaftsvertrag, den der DAeC-Präsident Claus Cordes und Jérémy Caussade, der Mitbegründer und Hauptgeschäftsführer (CEO) von Aura Aero, in Friedrichshafen unterzeichneten, sieht eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und der Breitenerprobung des einmotorigen Elektroflugzeugs Integral E als Schleppflugzeug vor. Der DAeC wird seine Erfahrungen in die Zusammenarbeit einbringen. Aura Aero hat bereits eine ähnliche Kooperationsvereinbarung mit dem französischen Luftsportverband FFA getroffen.

Claus Cordes, der Präsident des DAeC e.V.,(li.) und Jérémy Caussade, der Mitbegründer von Aura Aero, unterzeichnen die Partnerschaftsvereinbarung auf der AERO 2024. © Volker K. Thomalla

Aura Aero zeigt auf der AERO erstmalig seine drei Einmot-Muster Integral S, Integral R und Integral E. Die Buchstaben hinter dem Namen stehen für „School“, „Racing“ und „Electric“. Die Integral S und die Integral R sind nach Friedrichshafen geflogen, die Integral E kam auf einem Anhänger per Straßentransport aus Toulouse – ihr Erstflug soll in den nächsten Wochen stattfinden.

Die Integral E ist ein ideales Schleppflugzeug

Als Schleppflugzeug wird die Integral E mit einer klassischen Schleppwinde ausgerüstet. Jérémy Caussade, der selbst Segelflugzeuge geflogen hat, hob die Eigenschaften des elektrisch angetriebenen Flugzeugs hervor: Der Elektromotor liefert sofort ein hohes Drehmoment und ist signifikant leiser als ein Verbrennermotor. Aura Aero geht davon aus, dass acht Schlepps mit einer Ladung der Batterien möglich seien. Die Berechnungen haben als Grundlage ein 850 Kilogramm schweres Segelflugzeug und eine Ausklinkhöhe von 500 Metern bei 1.013 hPa vorausgesetzt. Da die Aura Aero Integral E mit einem 800 Volt System arbeitet, sind Ladungen mit Superchargern möglich. Das Laden soll nach Angaben des Herstellers in unter 30 Minuten erfolgen.

Die Integral E ist mit einem Bugrad-Fahrwerk ausgerüstet, das aber so robust ausgelegt ist, dass die Einmot auch von Graspisten oder gar von unvorbereiteten Pisten aus betrieben werden kann.

Nach dem Erstflug des Prototyps FTV-1 (FlightText Vehicle) der Integral E soll FTV-2 schon in den nächsten Wochen folgen. Ein drittes Erprobungsexemplar FTV-3 wird gegen Ende dieses Jahres fliegen. Jérémy Caussade sagte in Friedrichshafen, dass die ersten Schleppversuche mit der Integral E 2025 stattfinden werden. Ob man dazu FTV-2 oder FTV-3 nutzen werde, sie noch nicht final entschieden.

Die Integral S soll mit Bugfahrwerk und Verbrennermotor als Schulflugzeug reüssieren. © V. K. Thomalla

Ebenfalls auf der AERO hat Aura Aero bekanntgegeben, dass sie eine Vereinbarung mit dem  Unternehmen SGEF (Société Général Equipment Finance) getroffen haben, um Kunden der Integral-Flugzeuge eine langfristige Finanzierung zu ermöglichen. Üblicherweise würden Flugzeuge heute über sieben Jahre finanziert, das sei aber bei einem Muster wie der Integral E, die wahrscheinlich über 30 Jahre im Dienst stehen wird, ein zu kurzer Zeitraum. SGEF will Integral-Kunden angepasste Finanzierungsangebote machen.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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