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Airlines wehren sich gegen die Pläne für Amsterdam-Schiphol

Die KLM, Delta Air Lines, Corendon, easyJet und TUI haben sich zusammengetan, um ein Eilverfahren gegen die niederländische Regierung einzuleiten, mit dem Ziel, die angekündigte Reduzierung der Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam-Schiphol zu verhindern.

6.03.2023

Die Fluggesellschaften der Air France KLM-Gruppe stellen rund 60 Prozent aller Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam-Schiphol. © Volker K. Thomalla

Die Fluggesellschaften wehren sich gegen die Ende Februar veröffentlichte Entscheidung der Regierung, die Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam-Schiphol erheblich zu reduzieren. Wie Aerobuzz bereits berichtet hat, ist eine Kappung der maximal erlaubten Flugbewegungen von 500.000 pro Jahr auf 460.000 vorgesehen. Besonders betroffen ist von dieser Maßnahme allerdings die Business Aviation, deren Flugbewegungen auf 11.500 limitiert werden sollen – allein 2022 war dieses Segment des Luftverkehrs für 22.376 Flugbewegungen verantwortlich.

Die Airlines argumentieren, dass der Flughafen Schiphol einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft der Niederlande leistet und direkt und indirekt mehr als 100.000  Arbeitsplätze bietet. Millionen Menschen nutzen den Flughafen jedes Jahr für Geschäftsreisen, Urlaube, Familienbesuche oder Studienaufenthalte, während das internationale Netzwerk des Flughafens ihn für ausländische Unternehmen attraktiv macht, die sich in den Niederlanden niederlassen wollen.

Die Fluggesellschaften halten die einseitige und plötzliche Entscheidung der Regierung, die Kapazität von Schiphol von 500.000 auf 460.000 Flugbewegungen pro Jahr zu reduzieren – in einem weiteren Schritt soll die Zahl der Flugbewegungen bis 2024 auf 440.000 gesenkt werden – für unverständlich. Die Fluggesellschaften haben bereits Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Euro getätigt, um die kurz- und langfristigen Ziele ihrer eigenen Dekarbonisierungspläne zu erreichen, während sich die Regierung auf Betriebsbeschränkungen berufe, ohne alternative Lösungen zur Lärmreduzierung zu berücksichtigen.

Negative Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes

Die Kapazitätsreduzierung würde sich nicht nur negativ auf die niederländische Wirtschaft auswirken, sondern auch die Reisemöglichkeiten und die Konnektivität für die Verbraucher erheblich einschränken. Die Fluggesellschaften führen aus, dass die Entscheidung nicht nur gegen nationales, europäisches und internationales Recht verstoße, sondern auch unnötig und schädlich ist und einer angemessenen Begründung entbehrt, da die Luftverkehrsbranche bereits beachtliche Ergebnisse bei der Reduzierung der CO2-Emissionen und der Senkung des Lärmpegels erziele.

Aus diesen Gründen fordern KLM Royal Dutch Airlines, KLM Cityhopper, Martinair, Transavia – sie sind alle Teil der Air France-KLM-Gruppe – sowie Corendon, Delta Air Lines, easyJet und TUI die Gerichte auf, die zukünftige Kapazität des Flughafens Schiphol zu sichern.

Die KLM-Gruppe, auf die fast 60 Prozent des Verkehrsaufkommens in Schiphol entfallen, hat diese Klage eingereicht. Darüber hinaus haben Branchenverbände wie  BARIN, Airlines for Europe (A4E) und European Regions Airline Association (ERA) ihre Unterstützung geäußert, da die Kapazitätsreduzierung in Schiphol erhebliche Auswirkungen auf den EU-Luftverkehrsbinnenmarkt hat.

Bob Fischer

 

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