Die australische Unfall-Untersuchungsbehörde Australian Transport Safety Board (ATSB) hat am 3. Oktober als federführende Institution bei der Suche des Wracks der Boeing 777 der Malaysia Airlines ihren Abschlussbericht veröffentlicht. Das Flugzeug war am 8. März 2014 in Kuala Lumpur um 00.41 Uhr Lokalzeit zu einem Nachtflug nach Peking gestartet. Es waren 227 Passagiere und 12 Crewmitglieder an Bord. 38 Minuten nach dem Start ging der Kontakt mit MH370 verloren, aber das Flugzeug flog noch für mindestens sieben Stunden weiter. Kurz nach dem Start war die Maschine von ihrem Kurs abgewichen und nach Südwesten abgedreht. Das Flugzeug blieb verschwunden. Die einzigen Wrackteile, die Monate später gefunden wurden, waren Teile des Flügels, ein Teil des Höhenleitwerks und einige Teile der Kabinenverkleidung. Diese wurden auf der Insel Réunion, Madagaskar und an der afrikanischen Ostküste angeschwemmt. Insgesamt sind bisher 40 Einzelteile gefunden und eindeutig identifiziert worden.
Die Unfallermittler verglichen die Schriftschablone von Malaysia Airlines mit der Schrift auf den angeschwemmten Wrackteilen. © ATSB
Deshalb fordert das ATSB in seinem Bericht eine neue Methode, um Flugzeuge schnell und zuverlässig zu verfolgen. Diese Systeme sollen sowohl in neue als auch in bereits existierende Flugzeuge eingebaut werden. Nachdem MH370 verschwunden war, wurde eingeführt, dass Fluggesellschaften ihre Flugzeuge im Abstand von 15 Minuten verfolgen müssen. Das ATSB hält diese Frequenz für zu weit gefasst, da bei einem Unfall das Suchgebiet immer noch zu groß wäre und daraus folgend die Zeit bis zum Lokalisieren eines Wracks zu lange dauern würde.
ATSB fordert neue Trackingsysteme
Das ATSB schreibt, dass es heutzutage unakzeptabel wäre, dass ein Flugzeug verschwindet, ohne dass man die Ursache dafür herausfinden kann. Täglich reisen zehn Millionen Menschen mit dem Flugzeug. Die Behörde schreibt, dass sie den Grund für das Verschwinden von MH370 so lange nicht aufklären kann, wie das Flugzeug verschwunden bleibt.
Dieses Stück der Triebwerksverkleidung wurde eindeutig als Teil der Boeing 777 von MH370 identifiziert. © ATSB
Die Suche nach dem Flugzeug startete am 8. März 2014 und endete am 17. Januar 2017, genau 1.046 Tage nach dem mutmaßlichen Absturz. Die Suche aus der Luft, von der Wasseroberfläche aus und unter Wasser, war die größte Suchaktion der in der Geschichte der Luftfahrt. Die Kosten für diese Operation belaufen sich auf 131 Millionen Euro, von denen Malaysia 58 Prozent, Australien 32 Prozent und China 10 Prozent trägt. Die Entscheidung, die Suche nicht fortzusetzen, war eine gemeinsame Entscheidung der drei Regierungen.
Bob Fischer
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