Im September dieses Jahres hatte American Airlines ihre restlichen Twinjets der MD-80-Familie in den Ruhestand geschickt. 24 von ihnen stehen nun in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico in der Wüste und warten auf den Abwracker. Zwei weitere Flugzeuge, eine MD-82 (Kennzeichen N501AA) und eine MD-83 (N9621A), sind dem Schicksal entgangen, in der Wüste demontiert und eingeschmolzen zu werden. Sie wurden zunächst in Tulsa, Oklahoma, eingemottet, bis klar war, was mit ihnen passiert.
American Airlines hat die beiden Single Aisle-Flugzeuge nun an zwei Hochschulen verschenkt, wie schon sechs weitere Exemplare zuvor, die zwischen 2009 und 2015 an Universitäten und technische Institutionen gespendet wurden.
Alte Jets für künftige Generationen
Am 19. Dezember 2019 flog die N9621A von Tulsa in Oklahoma nach Oklahoma City, wo sie bei der Hochschule CareerTech zur Ausbildung von künftigen Flugzeugtechnikern und -mechanikern eingesetzt wird.
Nun einen Tag später startete die MD-82 als allerletzter Flug einer MD-80 mit American Airlines-Flugnummer (AA9660) von Tulsa zum Lewis University Airport in Romeoville im US-Bundesstaat Illinois. Die in diesem Vorort von Chicago beheimatete Universität will ihre neueste Errungenschaft vor allem für die Ausbildung von Flugzeugelektronikern nutzen. Die N501AA verfügt über die modernste Avionik aller MD-80 von American Airlines. Zwar können alle 700 Studierenden des Instituts Lewis University Aviation and Transportation die MD-82 für ihre Studienzwecke nutzen, aber die Priorität bei der Nutzung liegt auf der Ausbildung von künftigen Flugzeugelektronikern. Dr. David J. Livingston, der Präsident der Lewis University, freute sich über die Spende von American und sagte: „Lewis ist seit 1932 führend in der Ausbildung für die Luftfahrtindustrie. Die großzügige Spende von American Airlines wird sicherstellen, dass künftige Absolventen der Lewis University ihre Luftfahrtkarriere mit dem bestmöglichen Training und großer Erfahrung beginnen können.“
Im Frühjahr 2020 wollen beide Hochschulen ihre MD-80 mit besonderen Feiern offiziell in Empfang nehmen.
Bob Fischer
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