Die Brandbekämpfung aus der Luft ist gefährlich, was nicht zuletzt in den vergangenen Tagen durch den Absturz einer C-130 Hercules in Australien erneut unter Beweis gestellt worden ist. Die Crews der Feuerlöschflugzeuge fliegen nach Sicht und müssen ihre kostbare Last in niedriger Flughöhe über dem Brand abwerfen. Wenn sie zu hoch sind, verdunstet das Wasser bereits auf dem Weg zum Boden und kommt nicht beim Feuer an. Tiefflug über hügeligem Gelände birgt aber ein hohes Gefahrenpotenzial. Deswegen dürfen sie nur am Tage fliegen.
Elbit HyDrop
Die Pellets des HyDrop-Systems wiegen je 140 Gramm. © Elbit
Der israelische Technologie-Konzern Elbit hat nun eine Idee entwickelt, getestet und sich patentieren lassen, die es erlaubt, Löschmittel aus größerer Höhe über Bränden abzuwerfen und damit eventuell die Tür zu Löscheinsätzen bei Nacht aufstößt.
Beim HyDrop genannten System wird die Flüssigkeit in biologisch abbaubare Pellets gefüllt, die beim Aufprall auf den Boden platzen und die Flüssigkeit freisetzen. Jedes Pellet wiegt 140 Gramm. Eine mobile Anlage zum Befüllen der Pellets passt in einen Standard-20-Fuß-Container und kann bis zu zehn Tonnen Pellets pro Stunde produzieren.
Hohe Sättigung der Brandfläche
Bei einer kürzlich durchgeführten Übung der israelischen Brand- und Zivilschutzbehörde demonstrierte Elbit den Abwurf der Pellets aus zwei Air Tractor-Agrarflugzeugen. Die Crews warfen die Pellets computergesteuert aus 500 Fuß (152 Meter) Höhe ab. Jede Air Tractor bombardierte den Brand mit 1,6 Tonnen Pellets, die für eine Verteilung von ein bis zwei Litern Wasser pro Quadratmeter sorgte. Der Brand wurde damit vollständig gelöscht.
Elbit hat HyDrop auch aus Hubschraubern und aus CL-215 Wasserbomber abgeworfen und die Wirksamkeit des Systems unter Beweis gestellt. Die Tests haben ergeben, dass HyDrop-Pellets aus Höhen zwischen 500 und 2.000 Fuß aus wirksam eingesetzt werden können. Damit wäre in Zukunft sogar die Brandbekämpfung aus der Luft bei Nacht möglich.
Volker K. Thomalla
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