Bodeneffektgeräte sind weder Flugzeug noch Schiff, sondern Fluggeräte, die knapp über der Wasseroberfläche schweben und dank des Bodeneffekts wie auf einem Luftkissen mit hoher Effizienz dahingleiten. Versuche, sich diese aerodynamischen Eigenschaften zu Nutze zu machen und serientaugliche Fluggeräte daraus zu entwickeln, gab es bereits schon von ziviler und militärischer Seite. Das berühmteste Projekt war die Familie der russischen Ekranoplans, deren größtes militärisches Mitglied als das „kaspische Seeungeheuer“ in die Luftfahrtgeschichte einging.
Das Unternehmen REGENT Craft. Inc. aus dem US-Bundesstaat Rhode Island, arbeitet nun schon seit einigen Jahren an einem zivilen Projekt eines Bodeneffektgeräts, das sie unter dem Namen Seaglider entwickelt. Erste Flugversuche eines Seaglider-Technologiedemonstratotors haben bereit sim September 2022 stattgefunden. Aerobuzz hat darüber berichtet.
Nun hat das in Florida und in Puerto Rico beheimatete Unternehmen UrbanLink Air Mobility 27 vollelektrisch angetriebene Seaglider bestellt, die schon ab 2027 sowohl Fracht als auch Passagiere in der Region um Miami herum und in San Juan transportieren soll. Die Passagierversion Seaglider Viceroy soll Geschwindigkeiten von über 150 Knoten erreichen und eine Reichweite von rund 150 nautischen Meilen, umgerechnet 280 Kilometer, aufweisen.
Großes Marktpotenzial in Südflorida
Nach Marktstudien, die der Hersteller durchgeführt hat, könnten Seaglider allein in der Region rund um Miami jährlich bis zu 4,3 Millionen Passagiere befördern. 88 Prozent aller Einwohner der Metropole seien interessiert, Seaglider-Fluggeräte vpr ihre regionalen Reisen zu nutzen.
Billy Thalheimer, einer der Mitbegründer und Hauptgeschäftsführer (CEO) von REGENT Craft, sagte: „Die Bestellung von UrbanLink erweitert die Möglichkeit, Millionen von Menschen in Südflorida und Puerto Rico mit effizienten, komfortablen und nachhaltigen Transportlösungen zu verbinden. Da die Nachfrage nach Seaglidern steigt, bringt uns diese Vereinbarung der Realisierung ihres Potenzials näher, bestehende Transportsysteme zu verbessern und das Leben der Menschen zu verbessern.“
Volker K. Thomalla
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