Airbus führt bei seinen Flugzeugen nach und nach neue Flugdatenschreiber ein, gab Airbus-Entwicklungsvorstand Charles Champion heute auf der Pariser Luftfahrtmesse an. Die Geräte stammen von L3 Technologies und DRS Leonardo aus den USA. Es wird zwei unterschiedliche Gerätetypen geben: Einmal einen fest eingebauten, gegen Unfälle geschützten Cockpit Voice and Data Recorder (CVDR), der in der Lage ist, bi sau 25 Stunden lang Geräusche und Daten aufzuzeichnen sowie einen Automatic Deployable Flight Recorder (ADFR), der im Falle eines Unglücks einfach ausgestoßen wird.
Die A320 erhält zwei CVDR
Abgesehen davon, dass die Unfallforschung von diesen neuen, leistungsfähigeren Datenrekordern enorm profitieren wird, sind diese Geräte auch leichter, kompakter und verfügen über Funktionalitäten, die vorher nicht verfügbar waren. Dazu gehört unter anderem die Datenfernübertragung per Satellit. Der neue CVDR erfüllt die EASA- und die ICAO-Anforderungen nach einer erweiterten Aufzeichnungslänge von bis zu 25 Stunden – im Vergleich dazu müssen heutige Stimmrekorder nur maximal zwei Stunden aufzeichnen.
Die neuen Datenaufzeichnungsgeräte kommen in zwei Versionen. © P. Masclet/Airbus
Derzeit ist vorgesehen, jeweils zwei dieser neuen Stimmrekorder in die Flugzeugmuster der A320-Familie einzubauen.
Das zweite Gerät, das heute präsentiert wurde, der ADFR, ist für den Einsatz in Langstreckenflugzeugen vorgesehen, die ja quasi täglich große Distanzen über Wasser oder andere unbewohnte Gelände zurücklegen. Er wird im Heck des Flugzeugs eingebaut. Im Falle einer bedeutenden strukturellen Verformung der Umgebung des ADFR oder des Eintauchens des Geräts unter Wasser, trennt sich der ADFR automatisch vom Flugzeug und löst einen Alarm aus. Der ADFR kommt ab 2019 bei Airbus zum Einsatz, zunächst nur auf dem neuen Großraumflugzeug A350 XWB. Danach soll das Gerät nach und nach bei allen Airbus-Muster integriert werden. Unfälle, bei denen das Flugzeug tage- oder gar jahrelang verschwunden bleiben, sollen mit dieser Technologie verhindert werden.
Volker K. Thomalla