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EU-Kommission macht den Weg frei für Lufthansa-Einstieg bei ITA

Die Zugeständnisse der Lufthansa und des italienischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums sind weitreichend. Nun haben die EU-Wettbewerbshüter den Einstieg des deutschen Carriers bei der italienischen ITA Airways endgültig gebilligt.

30.11.2024

Dieser Airbus A320 war das erste Flugzeug in den Farben der neuen italienischen Fluggesellschaft ITA Airways. © ITA Airways

Nachdem die EU-Kommission im Juli dieses Jahres nach einem ungewöhnlich lange dauernden Prüfprozess Grünes Licht für den Einstieg der Lufthansa bei der Alitalia-Nachfolgegesellschaft ITA Airways gegeben hatte, hat sie nun die ausgehandelten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Wettbewerbs auf dem italienischen Luftverkehrsmarkt akzeptiert und erlaubt die schrittweise Übernahme.

Die Lufthansa Group wird in einem ersten Schritt 325 Millionen Euro in ITA Airways investieren und dafür 41 Prozent der Anteile der italienischen Fluggesellschaft erhalten. Sie behält sich vor, in einem weiteren Schritt zu einem späteren Zeitpunkt die Airline komplett zu übernehmen und dazu weitere 800 Millionen Euro zu zahlen.

Überlassung von Start- und Landerechten

Als Preis für den Einstieg müssen ITA Airways und die Lufthansa nun ihren Wettbewerbern easyJet, der IAG (International Airlines Group) und der AirFrance-KLM durch Überlassung von Start- und Landerechten ermöglichen, eigene Flugverbindungen zwischen Rom und Mailand sowie einigen zentraleuropäischen Destinationen aufzubauen. Außerdem muss ITA Airways einem der aufgeführten Konkurrenten Zugang zum eigenen Netzwerk ermöglichen, damit dieser Konkurrent auch indirekte Verbindungen – also Umsteigeverbindungen über Interline-Abkommen – zwischen einigen zentraleuropäischen Destinationen und italienischen Städten außer Mailand und Rom anbieten kann. Die Lufthansa und das Ministerium haben die EU-Kommission darüber informiert, dass easyJet der Partner für diese Maßnahme sein wird.

Lufthansa und ITA Airways müssen als weitere Voraussetzung auch Interline-Abkommen mit Wettbewerbern für Langstreckenflüge zwischen Italien und Nordamerika schließen. Die EU-Kommission geht davon aus, dass eine solche Maßnahme zu einer Zunahme von Nonstop- und Direktflügen auf den Nordamerika-Strecken führe. Hier wollen Lufthansa und IAT Airways mit der IAG und Air France-KLM eine Übereinkunft treffen.

Lufthansa und das italienische Finanz- und Wirtschaftsministerium (als Hauptanteilseigner der ITA Airways) müssen außerdem am Flughafen Mailand-Linate Start- und Landeslots für Kurz- und Mittelstreckenflüge freigeben, um Bedenken hinsichtlich einer Monopol-ähnlichen Stellung zu zerstreuen.

Volker K. Thomalla

 

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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