Der Flughafen Frankfurt/Main hat als größter Flughafen Deutschlands im vergangenen Jahr aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auch die größten Einbußen in absoluten Zahlen hinnehmen müssen. 18,8 Millionen Passagiere zählte der Flughafen-Betreiber Fraport AG im Jahr 2020 an seinem größten Konzern-Flughafen, dem Flughafen Frankfurt. Das Jahr 2019 hatte noch mit 70,5 Millionen Passagieren ein Rekord-Passagieraufkommen hervorgebracht, 2020 waren es 51,7 Millionen beziehungsweise 73,4 Prozent Fluggäste weniger.
Früher Katastrophe, heute Lichtblick
Das Frachtaufkommen zeigte sich in Frankfurt deutlich krisenresistentes als das Passagieraufkommen, obwohl die Belly Freight der Passagierflugzeuge weitgehend fehlte. Mit rund 2,0 Millionen Tonnen Fracht lag das Cargo-Aufkommen „nur“ 8,3 Prozent unter dem des Vorjahres. In normalen Zeiten wäre ein Rückgang in dieser Größenordnung noch als dramatisch eingestuft worden, in dem Katastrophenjahr 2020 ist ein Rückgang um 8,3 Prozent dagegen ein Lichtblick. Zum Jahresende hin legte die Fracht sogar zu und lag in den Monaten Oktober, November und Dezember jeweils über dem Aufkommen der Vergleichsmonate des Vorjahres. Im Dezember 2020 lag das Frachtaufkommen in Frankfurt sogar 9,0 Prozent über dem im Dezember 2019.
Im März 2020 wurde die Piste 07L/25R des Frankfurter Flughafens als Parkplatz für Widebodies der Lufthansa genutzt. © Lufthansa
Die Flugbewegungen in Frankfurt gingen 2020 im Vergleich zu 2019 um 58,7 Prozent zurück. Zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2020 zählte die Fraport AG 212.235 Starts und Landungen in Frankfurt.
Dr. Stefan Schulte, der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, sagte: „Das vergangene Jahr hat die gesamte Luftfahrtbranche vor extreme Herausforderungen gestellt. Das Passagieraufkommen in Frankfurt lag auf einem Niveau wie zuletzt 1984. Ein Lichtblick war immerhin das Frachtaufkommen: Trotz der fehlenden Beiladekapazitäten auf Passagiermaschinen haben wir annähernd das Vorjahresniveau erreicht. Gerade während des ersten Lockdowns war der Luftverkehr von großer Bedeutung, um die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen medizinischen Gütern sicherzustellen.“
Schulte sieht ein Licht am Ende des Tunnels und ist für das zweite Halbjahr dieses Jahres zuversichtlich, auch was die Passagierzahlen betrifft. Er sagte: „Aufgrund der nun laufenden Impfprogramme sind wir optimistisch, dass die Reiserestriktionen ab dem Frühjahr sukzessive zurückgefahren werden. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir eine deutliche Belebung des Passagierverkehrs. Insgesamt liegt dennoch erneut ein schwieriges Jahr vor uns. Wir erwarten, dass wir in Frankfurt das Passagieraufkommen von 2020 übertreffen, aber immer noch bei nur rund 35 bis 45 Prozent des bisherigen Höchstwertes von 2019 liegen werden.“
Volker K. Thomalla
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