Das österreichische Bundesheer will die 2020 ausgemusterten Saab 105 jetzt ersetzen und prüft dafür eine gemeinsame Beschaffung mit der italienischen Aeronautica Militare. Darüber informierte die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gestern die Öffentlichkeit. Die italienische Regierung hat Österreich vorgeschlagen, gemeinsam die M-346 des italienischen Herstellers Leonardo zu beschaffen. Nach Angaben der Ministerin solle die Prüfung des Angebots aus Italien noch in diesem Jahr abgeschlossen sein.
Österreich hatte nach der Ausmusterung der Saab 105 die Ausbildung seiner Eurofighter-Piloten ins Ausland verlegt, was aber verhältnismäßig teuer ist. Deswegen ordnete das Verteidigungsministerium 2022 die Prüfung eines möglichen Kaufs neuer Trainingsjets an.
Diese Flugzeuge sollen einerseits fürs Training eingesetzt werden, andererseits sollen sie aber auch Aufgaben der Luftraumüberwachung übernehmen und müssen dazu auch bewaffnet werden können. Die M-346 in der Version FA (Fighter Attack) erfüllt diese Vorgabe.
Die M-346FA hat Außenlaststationen
Die M-346FA verfügt über sieben Außenlaststationen. Dadurch kann sie eine Vielzahl von unterschiedlichen Lasten tragen, die es ermöglichen, das Flugzeug in der Luft-Boden-, in der Luft-Luft- und in der taktischen Aufklärungsrolle einzusetzen. Zu den Außenlasten gehören Bomben vom Typ Mk 82, GBU-12 Paveway II, JDAM, Lizard, Luft-Boden-Flugkörper wie die MBDA Brimstone oder Antischiffsraketen wie die MBDA Marte. Die M-346FA ist mit dem Grifo-346-Multi-Modus-Radar ausgerüstet, welches von Leonardo selbst entwickelt wurde. Es ist in der Lage, bis zu zehn Ziel gleichzeitig zu verfolgen und wird über eine Reichweite von mehr als 50 nautischen Meilen (92 Kilometer) verfügen.
Österreich hatte im September 2020 zunächst 18 AW169M-Hubschrauber von Leonardo Helicopters bestellt und bei der Übergabe des ersten Exemplars im Dezember 2022 weitere 18 AW169 nachbestellt. Die Auslieferung der Hubschrauber wird bis 2028 laufen.
Volker K. Thomalla
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