Gegründet wurde die Patrouille Suisse am 22. August 1964 als Formation von vier Hunter-Jagdflugzeugen. Mit Blick auf die Landesausstellung Expo 64 in Lausanne und die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Luftwaffe habe man das Training mit der Hunter-Doppelpatrouille intensiviert, hieß es damals. Die Jet-Formation machte sich schnell einen Namen und wurde von der Armee gefördert, die deren Wert für Marketingzwecke zu nutzen wusste. Die Medien begleiteten das Unterfangen von Beginn an begeistert.
Die Patrouille Suisse fliegt seit 1995 mit der Northrop F-5E Tiger II. Bei den Vorführungen nutzt die Staffel jeweils sechs der Kampfflugzeuge. Aber die Zukunft der Kunstflugstaffel ist ein heiß diskutiertes Thema in der Schweiz. Mitte Juni 2024 hatte der Nationalrat der Schweiz nämlich ein Postulat seiner sicherheitspolitischen Kommission abgelehnt. Dieses verlangte von der Landesregierung einen Bericht über den möglichen Weiterbetrieb der Flugzeuge für die Patrouille Suisse.
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) will den Flugbetrieb mit den veralteten F-5 bis Ende 2027 einstellen. Die Armee benötige das Geld aufgrund der aktuellen Finanzsituation konsequent für neue Systeme.
Der Weiterbetrieb würde hohe Kosten nach sich ziehen
Der Betrieb der F-5E Tiger kostet jährlich rund 30 Millionen Schweizer Franken. Für einen längeren Betrieb wären zudem noch weitere Investitionen in Höhe von neun Millionen Franken nötig. Dazu kämen noch Personal- und Treibstoffkosten in der Höhe von 14 Millionen Franken jährlich.
Der SVP-Ständerat Werner Salzmann verlangt, die Patrouille Suisse als Jet-Team der Schweizer Luftwaffe zu erhalten. Die Patrouille Suisse sei kein Hobby, sondern sie stärke die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz, so der Politiker. Sie leiste einen wichtigen Beitrag zur Abschreckung potenzieller Gegner. Außerdem leisteten die Jets wichtige Dienste in der Ausbildung von Piloten, unter anderem als Zieldarstellung für Trainingszwecke. Der Nationalrat lehnt allerdings das Postulat ab und will mit Mehrheit die F-5 ab 2027 endgültig aus dem Dienst nehmen.
Die Tage der F-5 in der Schweiz sind damit wohl gezählt. Ein großer Teil der F-5E Tiger II wurde nämlich schon verkauft. Die US Navy nutzt die Flugzeuge für die Ziel- und Feinddarstellung bei der Ausbildung und dem Training ihrer eigenen Fighter-Piloten. Vielleicht wird es dann in Zukunft eine Patrouille Suisse mit Pilatus-Turboprop-Flugzeugen geben. Dass die F-35A Lightning II als Ersatz für die F-5E für die Kunstflugstaffel genutzt wird, ist aufgrund der Betriebskosten ausgeschlossen.
Fans der Patrouille Suisse können die Kunstflugstaffel am 6. und 7. September 2024 das nächste Mal auf der Air Power 2024 in Zeltweg in Österreich sehen.
Bob Fischer
Liken Sie uns auf Facebook
Das könnte Sie auch interessieren:
Ein Kommentar
Schade, dass die Patrouille Suisse nicht länger am Leben gehalten wird. Diese Truppe ist die Lieblings-Crew des Schweizer Volkes und zeigt, was die top ausgebildeten Piloten Aussergewöhnliches können und leisten. Schade, dass die reiche Schweiz wegen Kosten auf diese einmalige KunstflugStaffel verzichten will!!! Bitte, Frau Bundespräsidentin Viola Amherd, überlegen Sie sich doch , wie man die Patrouille Suisse weiter erhalten kann. Tausende von Fans in der Schweiz und ganz Europa wären Ihnen dankbar! Sie haben dies in Ihren Händen! Die PS ist auch ein Aushängeschild für die Schweiz! Es gibt nicht nur Roger Federer, RF, es gibt auch PS!
Vielen Dank! Beatrice Fritschi