Der italienische Hubschrauberhersteller Leonardo Helicopters hat am 12. November in seinem Werk in Verigate nordwestlich von Mailand das erste Exemplar des Hubschraubermusters AW169M an die Guardia di Finanza, die italienische Finanzpolizei, übergeben. Die Finanzpolizei ist dem Wirtschafts- und Finanzministerium unterstellt und erfüllt eine große Bandbreite an Aufgaben, von der Überwachung von Seeräumen und Zollaufgaben über Polizeieinsätze bis hin zu Rettungseinsätzen über Land und See.
Die AW169M sollen bei der Guardia di Finanza die heute eingesetzten Hubschrauber älterer Bauart ersetzen. Dafür hat das Ministerium im November 2018 einen Vertrag über die Lieferung von 22 AW169M inklusive Training und logistischer Unterstützung im Wert von 280 Millionen Euro unterschrieben. Die restlichen 21 Helikopter sollen bis 2024 ausgeliefert werden und dann zusammen mit 14 AW139 die Flotte der Guardia di Finanza bilden.
Der in der Kategorie der Light Intermediate Twins angesiedelte Hubschrauber ist bei der Finanzpolizei mit einer großen Zusatzausrüstung bestückt und wurde im September dieses Jahres von der italienischen Rüstungsbehörde ARMAERO militärisch zugelassen. Zur Zusatzausrüstung gehören unter anderem: eine Rettungswinde, Wire Cutters, aufblasbare Rettungsinseln, Nachtsichtbrillen für die Crew, Suchscheinwerfer, das LIDAR-Hindernis-Warnsystem, das Kollisionswarnsystem TCAS II, das HUMS-Datensystem, das Leonardo ATOS-Aufklärungssystem, ein Gabbiano Radar sowie ein elektro-optisches Langstrecken-Aufklärungssystem LEOSS. Die maximale Abflugmasse der AW169M beträgt 4,8 Tonnen.
Derzeit sind 90 AW169 in der zivilen Ausführung bei verschiedenen Kunden im Einsatz. Dem Hersteller liegen nach eigenen Angaben bislang Aufträge für über 200 Hubschrauber dieses Musters vor.
Volker K. Thomalla
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