Die Suche des US-Verteidigungsministeriums nach einem Nachfolger der Bell TH-57A Sea Ranger als Trainingshubschrauber für die US Navy, die US Marines und die US Coast Guard ist beendet: Gestern hat die US Navy bekanntgegeben, dass der italienische Hubschrauberhersteller Leonardo den Wettbewerb gewonnen habe und einen Auftrag für die Serienfertigung von zunächst 32 Helikoptern des Typs TH-73A erhalten wird.
Insgesamt waren fünf Wettbewerber im Rennen. Leonardo habe das beste Preis-Leistungsverhältnis angeboten, sagte James F. Geurts, der stellvertretende Marine-Staatssekretär für Forschung und Beschaffung. Leonardo wird einen Festpreisvertrag in Höhe von 176,5 Millionen US-Dollar (160,62 Millionen Euro) erhalten sowie drei Optionen für jeweils ein weiteres Produktionsjahr. Die US-Streitkräfte benötigen insgesamt 130 Trainingshubschrauber.
Serienfertigung in den USA
Der Hersteller wird die Helikopter in seinem Werk in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania bauen. Sie werden nach zivilen Zulassungsvorschriften von der US-Luftfahrtbehörde FAA zugelassen. Die TH-57A werden ab 2022 ausgemustert und sollen, wenn alle Optionen für die TH-73A in Festbestellungen umgewandelt werden, ab 2024 nicht mehr in den Bestandslisten der US Navy zu finden sein. Die TH-73A sollen bis mindestens 2050 als Trainingshubschrauber für die Ausbildung von angehenden Helikopter- und Tiltrotor-Piloten im Einsatz sein.
Leonardo hatte sich mit der TH-119 um den Auftrag beworben, das ist eine modifizierte AW119 mit einer PT-6B-Wellenturbine von Pratt & Whitney Canada. Zur Sonderausstattung des Hubschraubers gehört unter anderem ein drehbarer Beobachter- (Prüfer-) Sitz in der Kabine hinter den beiden Piloten sowie ein Lasthaken mit einer Kapazität von rund 1.350 Kilogramm. Der TH-119 bietet nach Angaben des Herstellers betriebliche Vorteile. So könne er beispielsweise bei laufendem Triebwerk betankt („Hot refuel“) werden. Seine robuste Metallstruktur sowie das verstärkte und gefederte Kufenlandegestell seien für die Belastungen durch wiederholtes Landetraining ausgelegt.
Volker K. Thomalla
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1 Kommentar
Richtig scheiße für Airbus Helicopters in Deutschland/Donauwörth sowie in Mobile/USA.
Gibt sicherlich mehr Vorteile als Nachteile für den deutsche Hubschrauber, aber was will man sagen.