Die Luftfahrt-Software-Firma KinectAir aus Vancouver im US-Bundesstaat Washington sammelt und analysiert Mobilitätsdaten, um aus den Ergebnissen dieser Analysen ein optimales Streckennetz für regionale Flugverbindungen zu flechten. Derzeit bietet sie Flüge mit Diamond Aircraft DA62 und Pilatus PC-12 an. Sie will ihr Angebot künftig aber auch auf elektrisch angetriebene Flugtaxis ausweiten, denn die Analyse der Daten hat ergeben, dass die durchschnittliche Distanz, die die Kunden per Flugzeug zurücklegen, bei nur 215 Meilen (346 Kilometer) liegt.
Jonathan Evans, der Chief Executive Officer (Hauptgeschäftsführer) von KinectAir, sagte: „Aus unseren Software-Daten wissen wir, dass der Sweet Spot für regionale Luftmobilität zwischen 100 und 300 Meilen liegt. Das eSTOL von Electra wird unseren Kunden ein noch erschwinglicheres Fluggerät zur Verfügung stellen, das die nötige Reichweite hat, um profitable Städtepaare zu bedienen. Sobald die Electra ihren Dienst aufgenommen hat, wird die Software von KinectAir wahrscheinlich On-Demand-Buchungen pro Sitzplatz anbieten, die die regionale Luftmobilität in großem Umfang erschließen werden, so wie es Ridesharing für Limousinen getan hat.“
Das eSTOL-Flugtaxi von Eelctra.aero soll den Regionalflugmarkt revolutionieren. © KinectAir
Derzeit bedienen die Linienfluggesellschaften nur 500 Flughäfen in den USA. Eine Studie, die die NASA finanziert und die Hochschule Georgia Tech School of Aerospace erstellt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass durch die Einführung von Flugtaxis 980 Flugplätze mit einer Mindestfrequenz von zwei Flügen pro Tag bedient würden.
Heute vermittelt KinectAir Flüge mit DA62 und PC-12
KinectAir ist deshalb eine Partnerschaft mit Electra.aero eingegangen, um das elektrisch angetriebene und kurzstartfähige Flugtaxi des Herstellers in das eigene Mobilitäts-Ökosystem einzubinden. Beide Partner sehen die niedrigeren Betriebskosten des Electra eSTOL-Flugtaxis, seine größere Reichweite und die höhere Nutzlast – bis zu neun Passagiere – sowie die Fähigkeit, auf kleinen Flächen wie einem Fußballfeld zu landen, als wesentlichen Vorteil des eSTOLs im Vergleich zu konventionellen Flugzeugen. Im Rahmen der Partnerschaft werde KinectAir die Electra eSTOL-Fluggeräte einsetzen, um den Punkt-zu-Punkt-Regionalmarkt im pazifischen Nordwesten zu bedienen, wobei später eine weitere Expansion sowohl innerhalb der USA als auch in Europa fest geplant ist.
Volker K. Thomalla
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