Gestern um 09.51 Uhr Ortszeit hob der zweite Prototyp des Airbus A330neo vom Flughafen Toulouse-Blagnac zu seinem Erstflug ab. Der von zwei Rolls-Royce Trent 7000 angetriebene Großraumjet flog zunächst in Richtung Nordwesten entlang der französischen Atlantikküste, wo er westlich von Brest in einem weiten Bogen eine Kehrtwende beschrieb und über der Biskaya parallel zur Küste bis nach Biarritz flog. Dort führte die Testcrew mehrere Schleifen aus, bevor sie nach vier Stunden und 23 Minuten Flugzeit wieder in Toulouse aufsetzte. Die A330neo mit dem Kennzeichen F-WTTE war bei ihrem Erstflug bis auf 41.000 Fuß Höhe gestiegen und hatte eine maximale Geschwindigkeit von 520 Knoten erreicht.
Der zweite Prototyp – eine A330-900 – wird vornehmlich für die Validierung der aerodynamischen Daten und der Triebwerksleistungen eingesetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt kommt das Flugzeug im Rahmen der Erprobung auch auf Flügen unter simulierten Airline-Bedingungen zum Einsatz.
Zulassung der A330-900 im nächsten Jahr
Airbus wird insgesamt drei Prototypen für die Erprobungs- und Nachweisflüge des Musters einsetzen. Bis zur Zulassung der A330-900 hat der Hersteller rund 1.100 Testflugstunden angesetzt. Die Zertifizierung der kürzeren A330-800 sind – aufgrund der großen Baugleichheit – nur 300 Flugteststunden geplant.
Airbus rechnet mit der Erteilung der Zulassung für die A330-900 durch die US-Luftfahrtbehörde FAA und die europäische Flugsicherheitsagentur EASA Mitte nächsten Jahres. Die A330-800 soll 2019 zugelassen sein. Bislang liegen dem Hersteller 212 feste Bestellungen von zwölf Kunden für die A330neo vorliegen.
Volker K. Thomalla
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